Bund fürs Leben Mörderinnen-Hochzeit in brasilianischem Gefängnis

São Paulo · Zwei berühmte Mörderinnen, deren brutale Verbrechen das Land schockiert hatten, haben in Brasilien im Gefängnis geheiratet. Die deutschstämmige Suzane von Richthofen ging am Mittwoch in einer Strafanstalt von São Paulo den Bund fürs Leben mit Sandra Regina Sanchez ein.

 Das Presídio Central - ein brasilianisches Gefängnis.

Das Presídio Central - ein brasilianisches Gefängnis.

Foto: dpa, Britta Kollenbroich

Die 30-jährige von Richthofen, die wegen der Ermordung ihrer Eltern im Jahr 2002 zu 39 Jahren Haft verurteilt worden war, gab ihr Leben im offenen Vollzug auf, um mit ihrer neuen Liebe im sogenannten "Pavillon der Eheleute" des Gefängnisses zusammenleben zu können.

Von Richthofen war im Alter von nur 18 Jahren dafür verurteilt worden, kaltblütig den Mord an ihrem Vater, einem Ingenieur, und ihrer Mutter, einer Psychiaterin, organisiert zu haben. Diese hatten sich ihrer Beziehung zu einem jungen Mann widersetzt, da dieser weder arbeiten noch studieren wollte. Sie stiftete daraufhin ihren Freund und dessen Bruder an, ihre Eltern mit Eisenstangen im Schlaf zu erschlagen. Ein weiteres Motiv könnte das große Vermögen der Eltern gewesen sein.

Ihre neue Partnerin Sandra Sanchez verbüßt eine Haftstrafe von 27 Jahren für die Entführung eines Kindes 2006, das sie ermordete, als die Eltern nicht das geforderte Lösegeld zahlten. Sie lernte von Richthofen in der Kleiderfabrik des Gefängnisses kennen, wo diese für einen kleinen Lohn einen Vorarbeiterposten hatte. Sandra Sanchez verließ für die Beziehung eine andere berühmte Mörderin, die 32-jährige Elize Matsunaga, die im Juni 2012 ihren Ehemann ermordet und zerstückelt hatte.

(AFP)
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