Moskau: Anschlag könnte Ursache für Unglück sein Neun Tote bei Flugzeugabsturz

Moskau (AP). Beim Absturz eines Passagierflugzeugs auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo-1 sind am Donnerstag alle neun Insassen ums Leben gekommen. Unter den Opfern ist der Journalist Artjom Borowik (Arcivfoto von 1998), der sich mit dem Unternehmen "Soverschenno Sekretno" ("Streng geheim") einen Namen machte. Über die Unglücksursache lagen zunächst keine Angaben vor, berichteten russische Nachrichtenagenturen.

Ermittler untersuchten die Aufzeichnungsgeräte des Flugzeugs vom Typ Jak-40, das 20 bis 30 Passagiere aufnehmen kann und nach Kiew fliegen sollte. Die Maschine hob zunächst ab, stürzte dann aber aus 50 Metern Höhe auf das Ende der Startbahn. Bei den Untersuchungen ständen "technische Aspekte der Tragödie" im Mittelpunkt, meldete die Agentur ITAR-TASS. Sabotage könne aber nicht ausgeschlossen werden, erklärten Mitarbeiter der Flughafensicherheit. Eine Regierungskommission werde den Fall untersuchen, kündigte Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu an. "Ich glaube nicht, dass man von einem Terrorakt sprechen kann", sagte Schoigu.

Neben dem Journalisten Borowik kamen bei dem Absturz zwei seiner Leibwächter, der Chef der Allianz-Ölgesellschaft, Sijawdi Baschajew, und fünf Besatzungsmitglieder ums Leben. Medienminister Michail Lessin bezeichnete des Tod Borowiks als eine "zweifellos schwerwiegende Tragödie und schweren Verlust für die Gemeinschaft der russischen Journalisten". Er sei ein außergewöhnlicher Journalist gewesen. Borowik habe zu den Vertretern des neuen russischen Journalismus gehört, erklärte der Journalistenverband. Sein Name sei mit den eindrucksvollsten Erfolgen und Errungenschaften verbunden.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort