New New York trauert um seinen berühmten Ballsaal

New York · Der geschichtsträchtige "Roseland Ballroom" schließt nach fast 100 Jahren.

Frank Sinatra, Louis Armstrong, die Rolling Stones, Metallica, Madonna und Lady Gaga waren zu Gast. Nach fast 100 Jahren schließt der berühmte New Yorker "Roseland Ballroom" heute endgültig seine Türen. Die zwischen Wolkenkratzern, Broadway-Theatern und Luxus-Hotels gelegene Konzerthalle gilt als eines der letzten Relikte der Ära der außergewöhnlichen Nachtclubs in Manhattan.

Einen Grund für das Aus nannte Besitzer Laurence Ginsberg zunächst nicht. Es kursieren Gerüchte, der Immobilien-Entwickler wolle das Gebäude abreißen und einen lukrativen Wolkenkratzer errichten.

1917 eröffneten Louis Brecker und seine Verlobte Dorothy Faggen den Club mit Hilfe einer finanziellen Unterstützung in Höhe von heute 14 500 Euro von einem Spross der deutschstämmigen Bier-Dynastie Yuengling. Zunächst hatte das Paar einen Standort in Philadelphia, zog aber später in eine alte Kutschen-Fabrik nach New York. In den Anfangszeiten durften nur Weiße in den Club. Brecker ließ Jazz spielen und veranstaltete Bälle mit Gesellschaftstänzen. Seit 1984 gab es Konzerte statt Discomusik. US-Außenministerin Hillary Clinton feierte ihren 53. Geburtstag im "Roseland Ballroom", unter den Gästen Cher, Robert de Niro, Cameron Diaz und Tom Cruise. All das ist nun Geschichte, und den New Yorkern graust schon jetzt vor der Aussicht, was aus dem geschichtsträchtigen Gebäude werden könnte.

(RP/dpa)
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