Düsseldorf NRW-Lokalradios wollen neue Frequenzen für sich

Düsseldorf · Wenn am Freitag die NRW-Medienkommission über die Vergabe von elf freien Rundfunkfrequenzen entscheidet, dann geht es nicht nur um den Start einer neuen landesweiten Hörfunkkette, sondern auch um die Existenz des lokalen Hörfunks in NRW.

Mit dieser Warnung weisen die Verbände der Betriebsgesellschaften und Veranstaltergemeinschaften der 45 NRW-Lokalradios auf die anstehende Entscheidung hin. "Es geht um mehr als die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Senderkette", so Fritz-Joachim Kock, Vorsitzender des Verbands Lokaler Rundfunk NRW. "Hier steht die Zukunft des Lokalfunks auf dem Spiel." Er fordert die Medienkommission auf, die Entscheidung zu vertagen. Das staatsferne Gremium, besetzt mit Vertretern gesellschaftlicher Gruppen, entscheidet über eine Empfehlung der Landesanstalt für Medien. Die sieht vor, dass die elf Frequenzen an den neuen Programmanbieter "Metropol FM" gehen, der überwiegend auf Türkisch sendet. Zuvor haben sich zwölf Bewerber mit 13 Konzepten beworben.

Die NRW-Lokalradios möchten sich mit ihrem eigenen Jugendkanal "deinfm" durchsetzen, der bereits über das Internet zu empfangen ist. Darüber sollen mittelfristig 60 000 Hörer im Alter zwischen 14 und 29 Jahren erreicht werden. Diese sind laut den Verbänden wichtig, damit der NRW-Lokalfunk auch in Zukunft auf dem Werbemarkt mit dem WDR mithalten kann.

Der Knackpunkt ist die nationale Werbevermarktung. Setzt sich die aktuelle Marktentwicklung fort, halbieren sich bis 2017 die nationalen Werbeerlöse im Vergleich zu 2007 nahezu. Der WDR erreicht deutlich mehr Hörer als die NRW-Lokalradios. "deinfm" sollte deren Angebot erweitern. "Wir stehen zum dualen System aus öffentlich-rechtlichem Rundfunk und Privatfunk", so Brinkmann. "Wir fordern aber eine Waffengleichheit gegenüber dem WDR." Die Rheinische Post Mediengruppe ist an Sendern des NRW-Lokalfunks beteiligt.

(RP)
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