Düsseldorf NRW testet Katastrophen-App ab Donnerstag

Düsseldorf · Das NRW-Innenministerium will im April eine App für das Smartphone bereitstellen, das jeden Handy-Nutzer vor Katastrophen in seiner Nähe informieren kann. Jetzt beginnt in Düsseldorf und Gütersloh die Testphase.

Test in NRW: So sieht die neue Katastrophen-App aus
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Foto: dpa, mjh soe

Ursula Fuchs, Sprecherin des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK), erklärt, dass die kostenlose Software zunächst in einem Pilotprojekt ausprobiert werden soll. Die Testphase startet am Donnerstag in den Feuerwehrleitstellen in Düsseldorf und Gütersloh. Beide sind mit dem System "Mowas" (Modulares Warnsystem) ausgestattet, das bisher nur zentral dem Innenministerium zur Verfügung stand. "Es sollen jetzt erst alle Möglichkeiten des Programms ausgelotet werden", sagt die Sprecherin des NRW-Innenministeriums, Dana Zimmermann.

Erst danach werden alle Leitstellen in NRW mit dem System ausgestattet, damit flächendeckend und zielgenau Warnungen ausgesprochen werden können. Die Mitarbeiter könnten dann an einem Computer in ihrer Feuerwehr-Leitstelle auf einer Landkarte genau den Bereich einkreisen, in dem für Menschen eine Gefahr besteht, sagt BKK-Sprecherin Fuchs. Dabei handelt es sich beispielsweise um Großbrände, Hochwasser, Unwetter oder giftige Rauchwolken. Der eingezeichnete Kartenausschnitt werde dann per "Push"-Funktion (die Nachrichten werden direkt auf dem Display ausgespielt) als Eilmeldung auf die Smartphones gesendet. "Zudem wird eine Kontaktperson genannt, bei der man Hilfe und weitere Informationen erfragen kann", sagt Fuchs.

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Neben Mowas bezieht die künftige Handy-App ihre Infos von Servern des Deutschen Wetterdienstes (zuständig für Unwetter und Waldbrände) und vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (Pegelstände), erklärt Fuchs. Rheinland-Pfalz hat Ende Januar als erstes Bundesland flächendeckend ein Katastrophen-Warnsystem für Mobiltelefone eingeführt. Rufe nach einer solchen Notfall-App wurden in NRW zuletzt im September 2012 laut, als in Krefeld ein Brand in einer Düngemittelfabrik große Rauchwolken verursachte. Anwohner hatten damals beklagt, keine Durchsagen der Einsatzkräfte gehört zu haben.

(KT)
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