Mitgefangene in München Stadelheim Frau mit Vorliebe für "Rosaroten Panther" übernachtet bei Zschäpe

München · Die Hauptangeklagte im NSU-Prozess, Beate Zschäpe, soll laut einem Medienbericht Übernachtungsbesuch von einer Mitgefangenen in ihrer Zelle bekommen haben. Das Pikante: Die Frau soll sich im Netz mit Bildern des "Rosaroten Panthers" zeigen.

Das ist Beate Zschäpe
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Foto: dapd, -

Nach Recherchen des SWR hatte Zschäpe Anfang Mai dieses Jahres in der Juatizvollzugsanstalt München Stadelheim darum gebeten, mit einer Mitgefangenen sprechen zu dürfen, weil sie jemandem zum Reden bräuchte. Im Gefängnis habe man ihr einen Seelsorger angeboten, doch sie habe sich eine bestimmte Mitgefangene gewünscht.

Die Gefängnisleitung habe das schließlich akzeptiert, und die 32-jährige Frau habe auch bei Zschäpe übernachten dürfen. Oberlandesgericht, Bundesanwaltschaft oder Bundeskriminalamt seien nicht gefragt worden, heißt es in dem Bericht weiter.

Die Nacht sei laut einem Vermerk des Gefängnisleiters ohne besondere Vorkommnisse verlaufen, sodass der Besuch zu den Akten gekommen sei. Allerdings präsentiere sich die Frau, die inzwischen auf freiem Fuß ist. mit dem Spitznamen "Pinky" und Bildern des "Rosaroten Panthers" im Netz, berichtet der SWR weiter. Die Comicfigur hatte der NSU für ein Bekennervideo genutzt, um ihre Mordopfer zu verhöhnen.

Die bayerische Justiz wollte sich laut SWR nicht zu dem Vorfall äußern. Aus Kreisen der Münchner Justiz sei lediglich zu hören gewesen, dass niemand Hinweise auf eine rechtsextreme Gesinnung der Frau habe. Allerdings habe auch niemand etwas von ihrer Vorliebe für den Rosaroten Panther gewusst.

Der Mannheimer Rechtsanwalt Marc Jüdt hat derweil erklärt, dass er Zschäpe in der Justizvollzugsanstalt besucht hat. Zschäpe hatte den Kontakt zu dem Anwalt gesucht. Über den Inhalt des Gesprächs wollte Jüdt keine Auskunft geben. Das Treffen habe bereits in der vergangenen Woche stattgefunden.

Zschäpe hatte im Juli ihren drei Verteidigern Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm das Misstrauen ausgesprochen, dafür allerdings keine plausible Begründung vorgelegt. Am Dienstag waren Heer und Sturm nur bis zum Nachmittag neben ihr auf der Anklagebank. Danach stand ihr nur Stahl als Anwalt bei.

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