Angeblich vom Hochwasser weggespült Eine weitere NSU-Akte ist offenbar verschwunden

Berlin · Eine vom NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages angeforderte Akte über den Neonazi und ehemaligen V-Mann Ralf Marschner soll 2010 dem Hochwasser in Sachsen zum Opfer gefallen sein.

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Foto: dpa, Frank Doebert

Dies habe die Staatsanwaltschaft Chemnitz dem Ausschuss mitgeteilt, berichtete die Grünen-Abgeordnete Irene Mihalic am Montag. "Dieser Vorgang reiht sich irgendwie ein in den mysteriösen Schwund von Akten im Zusammenhang mit dem NSU-Netzwerk", sagte die Grünen-Obfrau im Ausschuss. "Es ist schon seltsam, dass sich die reißenden Wasser gerade dieses Schriftstück ausgesucht haben."

In der verlorenen Akte geht es um mutmaßliche Straftaten von Marschner, wie das Veruntreuen von Arbeitsentgelt und Insolvenzverschleppung in 2001/2002. Die beiden mutmaßlichen NSU-Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Beate Zschäpe sollen während ihrer Zeit im Untergrund in Firmen Marschners gearbeitet haben. Der Neonazi war unter dem Tarnnamen "Primus" jahrelang als Informant für das Bundesamt für Verfassungsschutz tätig.

(felt/dpa)
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