TV-Kritik Odenthal bekommt junge Konkurrenz

Düsseldorf · Diesen "Tatort" hätten die Macher auch "Burnout" statt "Blackout" nennen können. Denn über weite Strecken sehen wir Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) erschöpft durch Ludwigshafen torkeln. Das Jubiläum (25 Jahre, 60. Fall) stürzt Deutschlands dienstälteste "Tatort"-Kommissarin in die Sinnkrise.

Szenenbilder aus "Tatort: Blackout"
13 Bilder

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Ohne Partner Kopper, der zu einer Familienfeier nach Italien muss, dafür aber mit der neuen operativen Fallanalytikerin Johanna Stern an ihrer Seite, wirkt Lena Odenthal ausgebrannt wie nie. Steht die Ermittlerin etwa vor der Kündigung?

Wenig subtil kokettieren die Drehbuch-Autoren Eva und Volker Zahn im Jubiläumskrimi mit der Frage, ob nach 25 Jahren eine Filmfigur am Ende sein kann. Johanna Stern (angemessen frech gespielt von Lisa Bitter) lassen sie Sätze sagen wie "Wow, echtes Papier. Ist ja voll Old School". Während Odenthal einem Barkeeper gesteht: "Ich habe Angst davor, dass ich allein zu Hause sterbe und mich niemand vermisst."

Dabei gilt es auch einen Fall zu lösen: In einer Neubauwohnung wird ein Architekt tot aufgefunden. Offenbar wurde er sexuell misshandelt. Ungewöhnlich: In seinem Körper werden K.O.-Tropfen nachgewiesen. Üblicherweise werden damit junge Frauen gefügig gemacht. Tatsächlich gibt es mit Betty Adam ein weiteres Opfer. Offenbar hat sie die Nacht mit dem Architekten verbracht — sie kann sich allerdings an nichts erinnern. Der Fall ist knifflig: Mord aus Rache? Eifersucht? Habgier? Als Täter kommt am Ende so ziemlich jeder aus dem Umfeld des Mordopfers in Frage.

An diesem Sonntag dürften Odenthal-Fans sich aber mehr Sorgen um die Kommissarin machen als mitraten, wer der Mörder ist.

(RP)
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