Flugzeugabsturz Opfer-Anwälte gehen gemeinsam gegen Germanwings vor

Mönchengladbach/Berlin · Die zwei wichtigsten Anwälte der Angehörigen des Germanwings-Absturzes am 24. März arbeiten künftig deutlich enger zusammen. Dies vereinbarten der Mönchengladbacher Jurist Christof Wellens und sein Berliner Kollege Elmar Giemulla. Sie kooperieren dabei auch mit der spanischen Kanzlei Marimon und weiteren Juristen.

Dies berichtet Wellens und bestätigt so einen Bericht des "Handelsblatt". Die Anwälte wollen Lufthansa gemeinsam dazu bewegen, deutlich höhere Schmerzensgelder als bisher für die Angehörigen der Todesopfer anzubieten. Dabei wird weiterhin geprüft, den Konzern in den USA zu verklagen. Dies könnte pro Familie Schmerzensgelder in Höhe von mehr als einer Million Euro bringen.

Solche Summen halten die Anwälte für angemessen, weil es ein Lufthansa-Mitarbeiter war, der als Co-Pilot das Flugzeug gezielt zum Absturz brachte. Außerdem stelle sich die Frage, ob Lufthansa nicht Verantwortung für die Katastrophe trage, weil sie Hinweisen auf seelische Probleme des Co-Piloten nicht genug nachging.

Gleichzeitig setzen die Anwälte für die deutschen Familien auf einen Vergleich mit in Spanien gesetzlich vorgeschriebenen Entschädigungen bei Unglücken. Lufthansa hat bisher pro Familie 50 000 Euro an Soforthilfe ausgezahlt. Außerdem soll es 25 000 für jeden Toten an vererbbarem Schmerzensgeld sowie 10 000 Euro für jeden nahen Angehörigen geben - insgesamt also minimal 85 000 Euro pro Opfer plus den Ausgleich materieller Schäden.

(RP)
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