Ingolstadt Post testet Paketkästen für daheim

Ingolstadt · Mit dem neuen Angebot reagiert die Post auf die Konkurrenz im Internet.

Die Deutsche Post reagiert auf den weiter wachsenden Internethandel und will die Zustellung von Paketen erleichtern. Deswegen werden bundesweit erstmals in Bayern neue Paketkästen für zu Hause getestet. Bei dem Pilotprojekt im Stadtgebiet und Umland von Ingolstadt können die Kunden jetzt den neuen Kasten bestellen. Damit können Sendungen auch zugestellt werden, wenn der Empfänger nicht daheim ist.

Bei dem neuen Angebot handelt es sich um eine Art überdimensionierten Briefkasten, in dem die Zusteller die Pakete hinterlegen. Hauptzielgruppe sind Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern, bei denen genügend Platz für den Kasten vorhanden ist. Bezahlen muss den Paketkasten der Kunde. Je nach Größe – entweder 78 oder 166 Liter Fassungsvermögen – kostet der Kasten zwischen 99 und 179 Euro. Es gibt verschiedene Varianten, zum Beispiel mit integriertem Briefkasten oder mit Sockel.

Nach dem sechs- bis zwölfmonatigen Probelauf könnte der Paketkasten später flächendeckend in ganz Deutschland eingeführt werden. Postbote und Paketkastenbesitzer sollen mit je einem Schlüsselchip Zugang zum Kasten haben, der Zusteller hinterlässt die Sendungen einfach und nimmt Retouren aus dem Behälter mit. Ingolstadt habe sich aufgrund einer Reihe von Kriterien als geeigneter Probestandort erwiesen, vor allem auch wegen der vielen Ein- und Zweifamilienhäuser, sagte eine Post-Sprecherin.

Im Internet sollen sich bereits viele Interessenten für den Kasten eingetragen haben. Vor dem Start des Pilotprojekts in Ingolstadt gab es nach Angaben der Postsprecherin einen vorgeschalteten kleinen Probelauf in Bonn. Dort seien die neuen Kästen aber nur von einigen Postmitarbeitern getestet worden.

Mit dem neuen Angebot reagiert die Post auf den wegen des Internethandels stark wachsenden Paketversand. Die Paketvolumina der Post stiegen nach früheren Vorstandsangaben in den Jahren 2010 und 2011 um jeweils zehn Prozent. Post-Finanzvorstand Lawrence Rosen rechnet bis 2020 mit jährlich fünf bis sieben Prozent Marktwachstum. Die Post baut deshalb auch das System der Packstationen aus, an denen die Kunden rund um die Uhr Sendungen abholen oder anliefern können.

(dpa)
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