London Prinz Harry kämpft für Privatsphäre

London · Der Palast bestätigt die Beziehung zu US-Schauspielerin Meghan Markle. Der 32-Jährige rechnet mit der Presse ab.

Seit Tagen schwirrten die Gerüchte: Prinz Harry soll eine neue Freundin haben. Jetzt ist es offiziell: Prinz Harry ist fest liiert mit US-Schauspielerin Meghan Markle. Ein Sprecher des Prinzen erklärte gestern, dass die beiden seit "einigen Monaten" zusammen sind. Die Bestätigung erfolgte im Zusammenhang mit einem Statement im Namen des Prinzen durch den Kensington Palast, das dazu aufrief, die Privatsphäre der 35-jährigen Kalifornierin zu achten.

Prinz Harry sei sich bewusst, hieß es in dem Statement, dass er eine privilegierte Position habe und dass es "eine bedeutende Neugier zu seinem privaten Leben" gebe. Er habe in dieser Hinsicht "ein dickes Fell über das Ausmaß des Medieninteresses" entwickelt. Aber in der letzten Woche sei eine Linie überschritten worden: "Seine Freundin Meghan Markle ist zum Opfer einer Welle von Beschimpfungen und Belästigungen geworden."

Das Statement führte explizite Beispiele an: "Einiges davon geschah sehr öffentlich - die Hetzkampagne auf der Titelseite einer britischen Zeitung, die rassistischen Untertöne in Kommentaren und der unverblümte Sexismus und Rassismus der Social-Media-Trolls sowie bestimmter Beiträge im Internet." Tatsächlich hatten einige Kommentatoren Anstoß an Harrys neuer Freundin genommen. Einige mäkelten darüber, dass sie drei Jahre älter als der Prinz ist, andere waren empört, dass sie schon mal verheiratet und jetzt geschieden sei und kritisierten, dass sie in mehr oder weniger expliziten Szenen in der Serie "Suits" aufgetreten wäre. Besonders unappetitlich waren Kommentare zu ihrer Hautfarbe - Meghan ist die Tochter einer afro-amerikanischen Mutter und eines weißen Vaters.

Aufgrund des Medien-Hypes sei das Privatleben seiner Freundin von unten nach oben gekehrt worden. Reporter hätten versucht, in ihre Wohnung einzubrechen. Meghans Mutter sei Belästigungen durch Paparazzi ausgesetzt. Dem Ex-Freund der Schauspielerin seien bedeutende Bestechungsgelder angeboten worden. Ihr gesamter Freundeskreis sowie Mitarbeiter und Verwandte hätten ein Bombardement durch die Medien erlebt. "Es ist nicht recht", so das Statement, "dass Frau Markle das Opfer eines solchen Sturmes geworden ist." Der Prinz sei "beunruhigt über die Sicherheit von Frau Markle und tief enttäuscht, dass er sie nicht beschützen konnte". Das sei der Grund, warum man diesen ungewöhnlichen Schritt gegangen sei und diesen Aufruf veröffentliche "in der Hoffnung, dass jene bei der Presse, die diese Geschichten vorangetrieben haben, eine Pause einlegen und reflektieren, bevor weitere Schäden erfolgen".

Das Statement stellt mehr als nur eine Medienschelte dar. Prinz Harry hatte vor einiger Zeit in einem Interview die Schwierigkeit beschrieben, eine Freundin zu finden, die mit dem Medienzirkus umgehen kann, den eine Verbindung mit der Nummer Fünf der britischen Thronfolge zwangsläufig mit sich bringt. Und in dieser Hinsicht war er damals nicht besonders optimistisch.

Jetzt hat Harry eine Frau getroffen, mit der er sich mehr als eine flüchtige Beziehung erhofft. Sein Statement ist ein "cri de coeur" (Stoßseufzer), dass die Medien dem Paar eine Chance geben werden.

(RP)
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