Berlin Probleme mit Migranten an Berliner Polizeiakademie

Berlin · An der Berliner Polizeiakademie soll es erhebliche Probleme mit Schülern aus Zuwandererfamilien geben. Die "Welt", die darüber berichtet, beruft sich auf ein ihr vorliegendes internes Papier einer Besprechung der Polizeiführung. Beklagt wurden demnach ein "herablassender Umgang mit weiblichen Angestellten wie Putzfrauen" und Defizite im Berufsethos. Zudem könnten manche Bewerber nicht schwimmen, obwohl das Voraussetzung für die Einstellung sei.

Polizeisprecher Thomas Neuendorf sagte, an der Akademie komme es immer wieder zu Problemen. Im RBB-Fernsehen räumte er ein, dass sich "im Bereich der Disziplin, des Respektes, der gegenseitigen Rücksichtnahme hier nicht alle so verhalten, wie wir uns das vorstellen". Das werde aber in der Schule vermittelt. Der Anteil von Migranten an der Akademie mit 1200 Auszubildenden liegt laut "Welt" bei 30 Prozent.

In einem Polizeipapier wird das Nichtbeherrschen der deutschen Sprache als K.o.-Kriterium für Bewerber gewertet. "Trotzdem müssen wir feststellen, dass für die komplexen Aufgabengebiete noch weitergehende Deutschkenntnisse wünschenswert sind. Und deshalb wird an der Schule auch Deutsch-Nachhilfe angeboten", so der Sprecher.

Laut Neuendorf gebe es Polizeianwärter, die zuvor mit Straftaten aufgefallen seien. Da müsse "im Einzelnen geprüft werden, ob trotzdem eine Eignung vorliegt". Eine automatische Ablehnung sei nach Einschätzung der Verwaltungsgerichte nicht möglich.

Die Polizei überprüft nun eine anonyme Sprach-Mail, in der ein Ausbilder unhaltbare Zustände an der Akademie beklagt. An der Echtheit besteht kein Zweifel. Nun soll die Schule genauer unter die Lupe genommen und mit Schülern und Auszubildenden gesprochen werden. "Frechheiten und Disziplinlosigkeiten werden wir nicht zulassen," so der Sprecher. In der Aufnahme, die der "Welt" vorliegt, beklagt sich der Ausbilder über Hass, Lernverweigerung und Gewalt in einer Klasse mit vielen Polizeischülern mit Migrationshintergrund. Er kommt zu dem Fazit: "Das sind keine Kollegen, das ist der Feind. Das ist der Feind in unseren Reihen."

Bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP) hieß es, es gebe immer wieder Äußerungen über die Akademie, "aber nichts Handfestes, sondern immer nur vom Hörensagen". An die GdP habe sich noch niemand gewandt.

(dpa)
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