Berlin Proteste an Berliner East Side Gallery

Berlin · In der weltbekannten Berliner East Side Gallery klafft ein neues Loch. Für ein geplantes Hochhaus mit Luxuswohnungen riss ein Kran gestern Morgen ein bemaltes Stück aus der Mauer-Galerie, dem längsten noch erhaltenen Stück der Berliner Mauer. Nach Protesten von mehreren Hundert Menschen wurde der Teilabriss am Mittag vorerst gestoppt. Ob und wann die Arbeiten fortgesetzt werden, war zunächst nicht bekannt.

CDU und SPD forderten den Erhalt des Geschichtszeugnisses. Das Bündnis "East Side Gallery Retten" rief für den morgigen Sonntag zu einer Demonstration zur Rettung der historischen Betonwand auf. Die East Side Gallery nahe der Oberbaumbrücke ist ein Touristenmagnet. Sie entstand nach dem Mauerfall. Knapp 120 Künstler bemalten den Betonwall auf 1,3 Kilometer Länge. Wegen eines privaten Bauprojekts zwischen der früheren Hinterlandmauer und der Spree sollten für einen Durchgang mehrere Blöcke aus dem Betonwall herausgenommen werden. Auf dem früheren Todesstreifen soll ein Hochhaus mit Luxuswohnungen entstehen. In der Vergangenheit hatten Investoren bereits Durchbrüche erstritten. Vertreter von Bürgerinitiativen sowie Künstler hatten die Straße an der Open-Air-Galerie gestern blockiert.

(dpa)
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