Paris Rekordpreis für Alain Delons Ferrari

Paris · Das Cabriolet, Baujahr 1961, erlöste bei einer Auktion 16,3 Millionen Euro.

Eine über Jahrzehnte verstaubte Sammlung seltener Oldtimer ist in Paris versteigert worden und hat für einen Rekord gesorgt: Ein Ferrari 250 GT SWB California Spider, Baujahr 1961, der zwei Jahre lang dem französischen Schauspieler Alain Delon gehört hatte, wurde für 14,2 Millionen Euro plus Auktionsgebühr in Höhe von 2,1 Millionen versteigert. Somit war das Cabriolet, von dem nur 37 Stück gebaut worden waren, dem neuen Besitzer 16,3 Millionen Euro wert.

Delon selbst meinte zu der Werbekampagne vor der Versteigerung, sein Name sei wohl nur genannt worden, um den Preis in die Höhe zu treiben. Ein berühmtes Foto aus den 60er Jahren zeigt ihn und Jane Fonda in dem Wagen. Der neue Besitzer des Wagens, der britische Oldtimer-Experte und -Händler Simon Kidston, gab nach dem Kauf auch unumwunden zu, dass der prominente Vorbesitzer den Preis in die Höhe getrieben und der Name Alain Delon auch sein Interesse geweckt habe. Er hatte den Wagen für einen Freund gekauft, nun müssen wohl noch mehrere Hunderttausend Euro in die Renovierung gesteckt werden. Kidston versprach, dass der Wagen bei Messen und Wettbewerben künftig zu sehen sein werde.

Für die rund 60 Modelle aus der lange unbekannten Sammlung des Franzosen Roger Baillon boten internationale Käufer Summen, die weit über dem Schätzpreis lagen. Die Autos lagerten jahrelang auf einem Grundstück in Echire und wurden unlängst entdeckt. Viele der Autos wurden Jahrzehnte nicht bewegt und befinden sich in einem schlechten Zustand. Doch für die Interessenten spielte das bei der Auktion keine Rolle. Ein ziemlich ramponierter Talbot Lago T26 Grand Sport SWB Baujahr 1949 - mit bis zu 600 000 Euro geschätzt - ging für 1,45 Millionen Euro plus Auktionsgebühr weg. Ein Maserati A6G 2000 Gran Sport Berlinetta Frua (1956), geschätzt auf bis zu 1,2 Millionen Euro, war einem Bieter 1,72 Millionen Euro wert. Am Ende wurden 21,6 Millionen Euro umgesetzt, die Sammlung war auf zwölf bis 15 Millionen geschätzt worden.

Der 1995 gestorbene Luftfahrtmechatroniker Baillon hatte in mehreren Schuppen und Unterständen etwa 100 Autos gesammelt. Darunter waren vor allem französische Luxusmarken aus den 1920er und 1930er Jahren wie Delage, Delahaye, Talbot Lago und Voisin.

(RP)
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