Moskau Russischer Raumfrachter stürzt wohl im Mai ab

Moskau · Der russische Raumfrachter Progress M-27M ist außer Kontrolle und wird vermutlich im Mai abstürzen. "Nur ein Wunder kann noch helfen", sagte ein Mitarbeiter der Flugleitzentrale. Der unbemannte Transporter mit rund 2,4 Tonnen Nachschub für die Internationale Raumstation ISS an Bord stürze wohl zwischen dem 7. und 11. Mai ab. Für einen solchen Fall erwartet die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos, dass Progress M-27M fast völlig in der Atmosphäre verglüht. "Falls dies geschieht, können wir einige Stunden vorher sagen, wohin mögliche Trümmer fallen", sagte ein Mitarbeiter.

Die Sojus-Trägerrakete hatte nach dem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan am Dienstag die vorgesehene Umlaufbahn deutlich verfehlt. Hauptgrund war vermutlich ein Defekt an der dritten Stufe der Rakete. Die Progress begann nach dem Abkoppeln, sich auf einer falschen Umlaufbahn stark um die eigene Achse zu drehen. Die Flugleitzentrale bei Moskau versuchte vergeblich, den Frachter mit Hilfe von Funksignalen zu stabilisieren. Der Verlust der Progress verursache einen Schaden von 88 Millionen Euro, hieß es.

Ein Experte der Flugleitzentrale nannte die Panne "beunruhigend", da sie bei einer Sojus-Rakete aufgetreten sei, die auch für bemannte Flüge genutzt werde. Möglicherweise werde der für den 26. Mai geplante Start von drei Raumfahrern zur Raumstation ISS verschoben, um erst den Fehlschlag genau zu analysieren, hieß es.

(dpa)
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