Düsseldorf Salafisten – NRW weist Kritik zurück

Düsseldorf · Baden-Württemberg wirft Innenminister Ralf Jäger indirekt Laschheit vor.

Die Behauptung, NRW gehe nicht entschieden genug gegen die Salafisten vor, stößt in Düsseldorf auf Unverständnis. "Wir nehmen die Gefahr durch extremistische Salafisten in Nordrhein-Westfalen sehr ernst", sagte der Leiter des Verfassungsschutzes NRW, Burkhard Freier, unserer Zeitung. Der baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall hatte nach einem Bericht der "Bild-Zeitung" zuvor erklärt, von NRW gehe "eine relative Anziehungskraft auf die Szene" aus. In der Vergangenheit seien die Salafisten "wegen des Fahndungsdrucks" nach NRW ausgewichen. Pikant: Gall gehört ebenso wie sein für die innere Sicherheit zuständiger NRW-Kollege Ralf Jäger der SPD an.

Freier kontert, dass die Sicherheitsbehörden in NRW – Polizei und Verfassungsschutz – konsequent gegen gefährliche Salafisten vorgingen. Dies zeigten die Verbotsverfahren und Durchsuchungen gegen salafistische Vereine. Zugleich setze das Land aber auch auf stärkere Aufklärung. Es müssten so viele Jugendliche wie möglich aus der salafistischen Szene herausgezogen werden. Am besten sei es, wenn verhindert werden könnte, dass junge Leute überhaupt dort hineingeraten und sich radikalisieren.

Unterdessen planen die Salafisten in Mönchengladbach eine Kundgebung unter dem Titel "Islamophobie in Mönchengladbach". Die Veranstaltung ist für Februar geplant. Angeblich wollen die salafistischen Prediger Sven Vogel und Sven Lau dort auftreten. Seit der Auflösung des salafistischen Vereins "Einladung zum Paradies" im August 2011 hat es kaum noch öffentliche Auftritte der Islamisten in der Stadt gegeben.

(RP)
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