Düsseldorf Schnee sorgt europaweit für Chaos

Während NRW weitgehend verschont blieb, hat das Sturmtief "Egon" gestern in vielen Teilen Europas den Verkehr durcheinander gewirbelt. Autos rutschten auf den Straßen, Schulbusse blieben im Schnee stecken, Dächer wurden abgedeckt, und Tausende Menschen hatten keinen Strom. In Deutschland gab es zahlreiche Unfälle mit Dutzenden Verletzten. Ein Autofahrer starb auf der Autobahn 7 in Schleswig-Holstein.

Im Norden Baden-Württembergs schnitt "Egon" Haushalte von der Stromversorgung ab, weil Äste oder umgewehte Bäume Leitungen gekappt hatten. Auch in Oberfranken waren rund 6600 Haushalte ohne Strom. Aber vor allem im europäischen Ausland gab es Stromausfälle.

Straßen waren wegen umgestürzter Bäume oder liegen gebliebener Lastwagen gesperrt. Bei Osnabrück rutschte ein mit Kindern besetzter Schulbus in einen Straßengraben. Niemand wurde verletzt. In Thüringen blieben Schulbusse in Schneewehen stecken oder konnten Schüler wegen Unfällen auf Straßen nicht zum Unterricht bringen. Auch in Bayern erreichten Schulbusse nicht ihr Ziel. Einige niedersächsische Landkreise gaben schulfrei.

Das Sturmtief wehte in mehreren Teilen Deutschlands Bäume auch auf Bahnstrecken und löste damit Zugausfälle und Verspätungen aus. "Wir können noch nicht komplett Entwarnung geben, weil die Schneefront noch unterwegs ist", sagte ein Bahnsprecher. Am Frankfurter Flughafen wurden 125 Flüge wegen des starken Sturmes annulliert. In Leipzig/Halle und Dresden wurden einzelne Flüge gestrichen.

210 Passagiere eines Thalys-Hochgeschwindigkeitszuges auf dem Weg von Brüssel nach Paris hatten wegen des Sturms in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in ihren ungeheizten Abteilen ausharren müssen. Ein umgestürzter Baum hatte die Schienen blockiert und konnte erst gestern Morgen beiseitegeschafft werden.

Und auch Wintersportler mussten wegen des starken Sturms Einschränkungen hinnehmen. Auf dem Fichtelberg in Sachsen wurden Windspitzen von 146 Kilometern pro Stunde gemessen. Die Schwebebahn und der Vierersessellift blieben geschlossen.

Für das Wochenende erwartete der Deutsche Wetterdienst weiter Schnee in vielen Regionen, vor allem in den Mittelgebirgen und den Alpen. Auch mit Glätte müsse generell gerechnet werden. Die Sonne lasse sich nur vorübergehend blicken und der Wind bleibe stark.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort