Es ist eine Demonstration für die gewachsene Bedeutung der katholischen Kirche im Land: Am Freitag strömten Zehntausende zu einer Stadionmesse mit Papst Franziskus in der südkoreanischen Stadt Taejon. Einen Tag später sind es dann sogar mehrere Hunderttausend Menschen, um einen Gottesdienst mit ihm auf dem Kwanghwamun-Platz in der Hauptststadt Seoul zu verfolgen. Die Messe in Seoul gilt als Höhepunkt des fünftägigen Besuchs - des ersten eines Papstes in dem ostasiatischen Land seit 25 Jahren. Anlass der Messfeier im Freien war die Seligsprechung von koreanischen Christen, die wegen ihres Glaubens verfolgt wurden. Es ist aber vor allem die Person des Papstes und seine Art des Auftretens, die die Menschen auch in Südkorea anzieht.

"Es ist eine große Ehre für mich, hier zu sein" sagte zum Beispiel die 53 Jahre alte Roh Tee Sook aus Kimchon, die während des Gottesdienstes wie viele andere Katholikinnen einen weißen Schleier um ihr Haar trug. Sie ist wie viele ihrer Landsleute sichtlich beeindruckt davon, wie sich der jetzige Papst für die Armen einsetzt. "Er ist sehr barmherzig und bescheiden", sagte sie.