Neues Kreuzfahrtschiff auf dem Weg zur Nordsee "Serenade of the Seas" passiert Nadelöhre

Papenburg/Gandersum (rpo). Das neueste Kreuzfahrtschiff der Papenburger Meyer-Werft, die "Serenade of the Seas", ist weiter auf dem Weg zur Nordsee. Dabei muss das 293 Meter lange und 15 Stockwerke hohe Schiff einige Engpässe überwinden. Am Samstag passierte der behäbige Kahn die enge Durchfahrt der Jann- Berghaus-Brücke im ostfriesischen Leer und das Emssperrwerk bei Gandersum.

<P>Papenburg/Gandersum (rpo). Das neueste Kreuzfahrtschiff der Papenburger Meyer-Werft, die "Serenade of the Seas", ist weiter auf dem Weg zur Nordsee. Dabei muss das 293 Meter lange und 15 Stockwerke hohe Schiff einige Engpässe überwinden. Am Samstag passierte der behäbige Kahn die enge Durchfahrt der Jann- Berghaus-Brücke im ostfriesischen Leer und das Emssperrwerk bei Gandersum.

Erstmals seit der Einweihung des neuen Emssperrwerks vor zehn Monaten ist ein Kreuzfahrtschiff der Meyer-Werft nonstop von Papenburg zur Nordsee überführt worden. Begleitet von tausenden von Schaulustigen gelangte die "Serenade of the Seas" ohne den früher notwendigen mehrstündigen Halt über die Ems ins offene Meer, wie Werft-Sprecher Günther Kolbe am Samstag erklärte.

Aus Gründen besserer Manövrierbarkeit absolvierte das Schiff die mehrstündige Passage mit dem Heck voraus. Am späten Nachmittag sollte der Cruiseliner im niederländischen Eemshaven eintreffen und in den kommenden Tagen auf der Nordsee erprobt werden.

Bevor das Emssperrwerk im September letzten Jahres unter anderen von Bundeskanzler Gerhard Schröder eingeweiht worden war, mussten mit einer mehrstündigen Unterbrechung zwei Tidenfahrten gemacht werden, wie Kolbe erläuterte. Das heißt, das Schiff startete, wenn die Flut das Wasser vom Meer in die Ems staute; bei rückgehendem Hochwasser wurde ein Stopp eingelegt, und bei der nächsten Flut konnte die Überführung abgeschlossen werden. Bereits bei der Überführung der "Norwegian Dawn" im November letzten Jahres war geplant gewesen, ohne Stopp zur Nordsee zu kommen, wie Kolbe sagte. Damals war aber das Hochwasser der Nordsee vor dem Sperrwerk wegen eines Sturmes nicht hoch genug aufgelaufen, so dass die "Norwegian Dawn" wie früher einen Halt hatte einlegen müssen.

Die jetzt überführte 293,2 Meter lange "Serenade of the Seas" verfügt den Angaben zufolge über 1.055 Kabinen und kann 2.110 Passagiere aufnehmen. Hinzu kommen 858 Mann Besatzung. Der Kreuzfahrer ist das dritte von vier baugleichen Schiffen im Auftrag der Reederei Royal Caribbean International, das auf der Meyer Werft gebaut wurde. Das letzte Schiff der Serie, die "Jewel of the Seas", soll im Mai 2004 ausgeliefert werden.

Wegen Auftragsrückgängen hat die für den Bau von Kreuzfahrtschiffen bekannte Meyer-Werft Entlassungen im großen Stil angekündigt. Bis 2004 sollen 592 der rund 2.600 Mitarbeiter gehen. Die meisten von ihnen sollen in einer Transfergesellschaft unterkommen.

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