Düsseldorf "SMS am Steuer gefährlich wie 1,1 Promille im Blut"

Düsseldorf · Das Telefonieren und Schreiben von SMS am Steuer wird laut NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) zu einer wachsenden Gefahr für den Straßenverkehr. "Das ist wie eine Seuche", sagte Jäger gestern bei der Vorstellung einer neuen landesweiten Aufklärungskampagne. Allein in diesem Jahr habe die Polizei in NRW bereits 100.000 Handy-Verstöße am Steuer geahndet. Einer neuen Dekra-Studie zufolge sind im laufenden Straßenverkehr im Schnitt permanent drei Prozent aller Autofahrer von ihren Smartphones abgelenkt.

Jäger warnte: "Viele unterschätzen den kurzen Blick aufs Display. Wer bei Tempo 50 für eine Sekunde abgelenkt ist, fährt 14 Meter im Blindflug." Von zehn Fußgängern, die von Autos mit einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern angefahren werden, überleben nur zwei.

Mithilfe eines Simulators, der im Rahmen der Aufklärungskampagne durch NRW wandern soll, will die Polizei nun die schweren Folgen des Telefonierens, Textens und Nachrichten-Checkens beim Autofahren verdeutlichen. Jäger beschrieb die Gefahr mit einem Vergleich: "Telefonieren am Steuer ohne Freisprechanlage ist genauso gefährlich wie 0,8 Promille Alkohol im Blut. Wer eine SMS schreibt, reagiert wie ein Fahrer mit 1,1 Promille im Blut."

(tor)
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