Tipps vor Weihnachten So bleibt der Tannenbaum lange schön

Sundern · Der Weihnachtsbaumverkauf startet in die Saison. Doch damit Fichten und Tannen noch an Heiligabend schön aussehen, gibt es einiges zu beachten. Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengestellt.

Für einen schönen Tannenbaum zum Fest gilt es mehrere Dinge zu beachten.

Für einen schönen Tannenbaum zum Fest gilt es mehrere Dinge zu beachten.

Foto: dpa, ude mut lof

Besinnlich geht es im Betrieb von Eberhard Hennecke derzeit nicht gerade zu, auch wenn sich hier alles um das Weihnachtsfest dreht. Die Kettensägen heulen, das Telefon steht nicht still, "Szybko, szybko! Schnell, schnell" ist von den polnischen Gastarbeitern häufig zu hören. Hennecke ist Waldbauer, sein Betrieb hat jetzt Hochkonjunktur. Noch bis Mitte Dezember werden auf seiner Plantage im Sauerland Christbäume gefällt.

Zwischen 23 und 25 Millionen Weihnachtsbäume werden jährlich in Deutschland verkauft, schätzt der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLZ). Nordrhein-Westfalen ist eines der Hauptanbaugebiete. Allein im Sauerland wachsen rund sieben Millionen Tannen gezielt für den Zweck, fürs Weihnachtsfest geschmückt zu werden. Die Auswahl reicht von 50 Zentimeter kleinen bis zu acht Meter hohen Bäumen, von Rot- und Blaufichten bis zu Nordmann- und Nobilistannen.

"Der mit Abstand beliebteste Christbaum ist die Nordmanntanne", sagt Hans-Georg Dreßler vom Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger (BVWE). Da sie formschön und haltbar ist und ihre Nadeln nicht piksen, ist die Nachfrage nach Nordmanntannen in den vergangenen Jahren beständig gestiegen. Inzwischen liegt ihr Marktanteil bei rund 80 Prozent. Einen Nachteil haben die ursprünglich aus dem Kaukasus stammenden Kieferngewächse jedoch: Interessiert man sich dafür, einen Christbaum im Topf zu kaufen, um ihn nach den Festtagen in den Garten zu pflanzen, sind die Nordmanntannen eher ungeeignet. "Ein Christbaum im Topf wird meist ausgestochen, das heißt, die Wurzeln werden durchtrennt, der Baum wird samt Erdballen in einen Topf gesteckt", erklärt Dreßler.

Nun bildet eine Nordmanntanne eine sogenannte Pfahlwurzel aus, die tief in die Erde ragt. Wird sie gekappt, kann der Baum nicht mehr anwachsen. Besser geeignet sind Flachwurzler wie Blaufichten. Ein kleines Exemplar von bis zu 1,50 Meter Höhe hat trotz stark beschnittener Wurzeln gute Chancen, im Garten zu gedeihen. Alternativ können die Weihnachtsbäume aus der Baumschule geholt werden. Die sind zwar deutlich teurer als ihre Artgenossen vom Markt, dafür haben sie intakte Wurzeln.

Bei geschlagenen Bäumen raten die Experten dazu, diese immer vor Ort zu kaufen. "Bäume aus heimischem Anbau haben keine 2000 Kilometer weite Fahrt hinter sich, bevor sie in die Stube kommen", sagt Andrea Hornfischer vom RLZ. Als Frischehinweis gelten Nadeln, die noch glänzen. Außerdem sollte die Schnittstelle weiß und nicht trocken sein, die Zweige keine Verletzungen und Schleifspuren haben. Nach dem Kauf steht der Baum am besten erst einmal frostfrei im Freien, geschützt vor Zugluft und Sonne. Bleibt er im Netz, verdunstet er weniger Wasser. "Genügend Flüssigkeit ist der Schlüssel zum möglichst langhaltenden Baum", sagt Dreßler.

Weihnachtsbaum: Welcher Käufer-Typ bin ich?
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Typologie der Tannenbaum-Käufer

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Foto: shutterstock/ Pressmaster

"Gerade im warmen Wohnzimmer trocknet die Tanne schnell aus und verliert Nadeln." Ein zimmerhoher Baum braucht täglich bis zu zwei Liter Wasser im Ständer. Ratsam sei zudem, vor dem Aufstellen zwei bis drei Zentimeter vom Stamm abzuschneiden, damit dieser das Wasser besser aufnehmen kann. Eva Morgenstern, Beraterin bei der Gartenakademie Rheinland-Pfalz, hat noch einen Frische-Trick: "Man kann auch die Nadeln mit Wasser besprühen. Das erhöht die Luftfeuchtigkeit und verhindert so die Verdunstung." Zudem empfiehlt sie, den Temperaturwechsel vom Freien ins Wohnzimmer schonend zu gestalten und den Baum etwa für einen Tag in eine Garage oder den Keller zu stellen.

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