Rendsburg Steuerberater tötet Finanzbeamten

Rendsburg · Wieder ein tödlicher Angriff in einer Behörde: In Rendsburg in Schleswig-Holstein hat ein Mann am Montag einen Mitarbeiter des Finanzamts erschossen. Der 58-Jährige starb im Krankenhaus an seinen Verletzungen, sagte ein Polizeisprecher.

Rendsburg: Steuerberater tötet Finanzbeamten
Foto: dpa, dbo cul

Nach Informationen der Polizei spielte sich die Tat so ab: Der spätere Schütze, der nach Angaben der Ermittler mit dem Finanzamt im Streit lag, betrat gegen 10 Uhr die Behörde und suchte den für ihn zuständigen Sachgebietsleiter auf. Im Laufe des Gesprächs griff der Mann zur Waffe und schoss laut Polizei auf den Mitarbeiter. Wie viele Schüsse fielen, stand zunächst nicht fest. Das Finanzamt wurde abgesperrt, Kriminaltechniker und Ermittlungsbeamte nahmen in dem Gebäude ihre Arbeit auf.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) reagierte bestürzt. "Ich bin erschüttert, dass Gewalt in das Leben eines friedlichen Menschen eingebrochen ist. Meine Gedanken sind bei seiner Familie", erklärte er. Die Finanzministerin des Landes, Monika Heinold (Grüne), fuhr nach Rendsburg, um sich am Ort des Geschehens zu informieren. Sie wolle sich auch um die Mitarbeiter der Behörde kümmern, sagte ein Sprecher. Es werde einige Zeit brauchen, bis das Ereignis verarbeitet sei, sagte Heinold. "Die Betroffenheit ist sehr groß in der Landesregierung."

In Deutschland gab es schon andere tödliche Übergriffe auf Behördenmitarbeiter. So erstach ein Mann im Jobcenter Neuss 2012 eine Mitarbeiterin. 2013 erschoss ein Rentner den Landrat des Kreises Hameln-Pyrmont in Niedersachsen.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort