Gütersloh Studie: Eltern fordern einheitliche Kita-Standards

Gütersloh · Ein Großteil der Eltern in Deutschland wünscht sich bundesweit verbindliche Qualitätsstandards für Kindertagesstätten. Das geht aus einer Umfrage unter mehr als 4400 Eltern im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hervor.

Danach fordern 86 Prozent eine Festlegung, wie viele Kinder von einer Erzieherin betreut werden dürfen. "Eltern möchten für ihre Kinder überall die gleichen guten Bildungschancen, unabhängig vom Wohnort", sagte Stiftungsvorstand Jörg Dräger. In den ostdeutschen Ländern plädieren der Umfrage zufolge sogar 93 Prozent für eine Vorgabe zum Personalschlüssel. Das sei aufgrund der dortigen Personalausstattung nicht verwunderlich, erklärte Dräger.

Zugleich sprechen sich 90 Prozent der Befragten für einheitliche gesunde Verpflegungsstandards aus, 85 Prozent halten eine einheitliche Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher für sinnvoll. Eine Vereinheitlichung der pädagogischen Grundprinzipien wird hingegen mehrheitlich abgelehnt. 78 Prozent bevorzugen eine Ausrichtung an den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Familien.

Handlungsbedarf zeigt sich auch bei der Vereinbarkeit zwischen dem Beruf und der Familie. So vertraten 63 Prozent der Eltern in der Umfrage von Infratest dimap die Meinung, dass sich die Öffnungszeiten von Kitas nicht am tatsächlichen Bedarf der Eltern orientieren. 83 Prozent forderten, dass mehr Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen werden.

95 Prozent meinten, dass sich der Bund stärker an der Finanzierung der Kitas beteiligen sollte. 48 Prozent der befragten Eltern wären bereit, einen höheren Kita-Beitrag zu zahlen, wenn sich die Qualität in den Kindertagesstätten dann verbessern würde.

(dpa)
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