Berlin Studie: Migranten wollen mehr Hilfe bei Schulbildung

Berlin · In einem Punkt sind sich Eltern mit ausländischen Wurzeln einig: "Bildung ist der wichtigste Schlüssel für ein gelungenes Leben." Diesen Satz unterschreiben quer durch alle Milieus 96 Prozent der Väter und Mütter mit Migrationshintergrund. Einer Studie der Universität Düsseldorf zufolge, die gestern in Berlin vorgestellt wurde, fühlen sich die Eltern nicht genügend unterstützt. Sie vermissen Beratung und die Förderung ihrer Kinder sowie interkulturelle Kompetenz an den Schulen.

Der Bildungsforscher Heiner Barz sagte, viele Migranten klagten über verlorene Jahre durch Zurückstufungen oder Schulwechsel. Angebote zur Elternbildung stießen durchweg auf großes Interesse, auch in unteren Schichten. Die Hälfte der Eltern verbringt bis zu einer Stunde pro Tag mit den schulischen Belangen. Nur zwei Prozent geben an, keine Zeit dafür zu haben.

Schule sehen die Eltern durchaus kritisch. 92 Prozent wünschen sich Lehrer für ihre Kinder, die sensibilisiert sind für Fragen der Integration - aber nur 60 Prozent haben sie. 88 Prozent der Eltern wünschen, dass kulturelle Vielfalt Wertschätzung erfährt, doch nur zwei Drittel glauben dies im Schulalltag ihrer Kinder erkennen zu können.

(epd)
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