Bedrohte Tierart Heute ist der Tag des Eisbären

Der 27. Februar ist der Welttag des Eisbären. Denkt man an Bilder von kleinen weißen Bärchen, die verspielt im Schnee herumtollen, könnte man eigentlich das ganze Jahr über Feiern. Doch Biologen ist beim Gedanken an die weltweite Population der Tiere selten zum Feiern zumute.

So süß sind die Münchner Eisbärbabys Nobby und Nela
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Laut einer Studie der Weltnaturschutzunion IUCN gab es 2006 noch etwa 25.000 Eisbären in freier Wildbahn. Sie leben in 19 sogenannten Populationen. Diese Populationen sind lose Gruppen von je einigen Hundert oder Tausend Tieren, die in unterschiedlichen Regionen rund um den Nordpol leben.

Egal wo die Tiere leben, sie sind fast ausschließlich Fleischfresser. Sie jagen Robben, teilweise auch Walrosse. Zudem fressen sie Seevögel und deren Eier. Um jedoch an ihre Beute zu gelangen, müssen sie sich ins Packeis begeben. Im langen Winter und im Frühjahr gehen sie dort auf die Jagd, fressen sich eine Fettschicht an.

Zoo Rostock: Winziger Eisbär wächst in Wurfhöhle heran
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Foto: dpa, grafik rpo

Doch der Klimawandel macht es den Eisbären schwer, überhaupt noch zu den Beutetieren zu kommen. Durch einen Temperaturanstieg rund im den Nordpol, wird es schwieriger zum Packeis zu gelangen. Die Tiere stranden schlichtweg auf dem Festland. Wasserwege, die zuvor stets vereisten und somit als Brücke zum Packeis dienten, sind nun unüberwindbar. Zwar sind Eisbären generell gute Schwimmer, aber irgendwann werden die Strecken auch für sie zu weit.

Abkühlung für die Tiere im Wuppertaler Zoo
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Wie dies aussieht schildert eindrucksvoll und gleichzeitig bewegend der Film "Unsere Erde". Die Dokumentation zeichnet den Weg eines Eisbärmännchens nach. Die Männchen sind Einzelgänger. Das vom Filmteam begleitete Tier hat mit den länger gewordenen Entfernungen zu kämpfen. Vollkommen ausgelaugt trottet es einer Walrossherde hinterher. Doch das Tier kann nicht erfolgreich zur Jagd ansetzen und stirbt.

Der Film stellt nicht nur dieses Einzelschicksal dar, sondern wagt mithilfe von Forschern auch eine Prognose: bis zum Jahr 2030 könnten die Eisbären in freier Wildbahn ausgestorben sein. Die Schätzung der Weltnaturschutzorganisation sieht da noch etwas positiver aus, liest sich aber trotzdem düster: in den nächsten 40 Jahren wird die Population um 30 Prozent schrumpfen. Der Fall des einstigen Eisbär-Babys Knut zeigt zudem, dass eine Zucht in Tierparks auch nicht die Lösung zu sein scheint. Das Tier verstarb im Alter von fünf Jahren im Berliner Zoo. Im Normalfall haben Eisbären eine Lebenserwartung von 25 bis 30 Jahren.

(ac)
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