Düsseldorf Teil der Beute fehlt - Sparkasse verklagt Bankräuber

Düsseldorf · In einem skurrilen Zivilprozess verklagt die Düsseldorfer Stadtsparkasse seit gestern einen geständigen Bankräuber (48) beim Landgericht wegen verschwundenen 4000 Euro.

Der spielsüchtige Bankkaufmann hatte 2016 seine ehemalige Stammfiliale im Düsseldorfer Stadtteil Bilk mit einer Karnevalsmaske und einer Spielzeugwaffe gleich zwei Mal heimgesucht, war zunächst mit 16.500 Euro entkommen, hatte beim zweiten Coup im Herbst 2016 sogar mehr als 30.000 Euro erbeutet.

Für diese Vergehen wurde er inzwischen zu insgesamt vier Jahren Haft verurteilt. Danach aber konfrontierte die Bank den Mann mit einer Rückforderung, gegen die er sich jetzt entschieden wehrt. Laut Bankprüfern müsse er bei dem zweiten Raub exakt 35.380 Euro erbeutet haben. Doch als er direkt nach dem Überfall von einem Zeugen verfolgt und nur Minuten später von der Polizei festgenommen wurde, fanden sich in einem Gebüsch nur noch 31.380 Euro. Diese Summe wurde damals sichergestellt.

Die Differenz von 4000 Euro will sich der Bankräuber jetzt aber nicht auch noch ankreiden lassen. Die 16.500 Euro aus dem ersten Überfall wolle er zurückzahlen. Aber beim zweiten Raub habe er, so hat er in seinem Strafprozess beteuert und auch gestern wiederholt, nicht mal Zeit gehabt, das Beutegeld in einer Plastiktüte zu zählen, geschweige denn, präzise 4000 Euro verschwinden zu lassen.

Eine Zivilkammer des Landgerichts Düsseldorf soll nun klären, ob der Mann auch für die verschwundene Differenz zwischen der Bankberechnung und dem später aufgefundenen Beutegeld einstehen muss. Ein Urteil wird für Mitte Juni erwartet.

(wuk)
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