Essen ThyssenKrupp will Beitz-Bungalow verkaufen

Essen · Auf einem drei Hektar großen Grundstück mit Blick auf den Baldeneysee liegt das Privathaus, in dem Berthold und Else Beitz sechs Jahrzehnte lang wohnten. Der Bungalow im Essener Stadtteil Bredeney steht seit dem Tod der Witwe des ehemaligen Krupp-Chefs im vergangenen September leer und soll nun verkauft werden. Wie eine Sprecherin von ThyssenKrupp bestätigte, sei das Exposé fertiggestellt. Bald werde mit der Vermarktung begonnen. Man sei zuversichtlich, dass es mehrere Interessenten geben werde. Über den Schätzwert des Hauses sowie die genaue Quadratmeterzahl macht das Unternehmen keine Angaben. Insidern zufolge dürfte das Anwesen in bester Lage im Essener Süden Millionen Euro wert sein.

In den 50er Jahren ließ Beitz das Haus - ein für das Jahrzehnt typischer Flachbau - nach seinen Vorstellungen errichten. Alfried Krupp hatte ihm das Grundstück über dem Ruhrtal 1953 zur Verfügung gestellt. Es blieb jedoch ebenso wie das später erbaute Haus im Besitz des Essener Stahlkonzerns. "Es ist ein historisch wichtiges Gebäude", sagt die Unternehmenssprecherin. Doch das Unternehmen selbst habe keine Verwendung dafür, "in dieser Form können wir es nicht nutzen". Man habe es deshalb zunächst der Familie zum Kauf angeboten, diese habe sich jedoch dagegen entschieden. "Wir haben mit der Villa Hügel einen Ort der Erinnerung geschaffen, Berthold Beitz würdigen wir zudem mit einer Büste." Deshalb bestehe kein Interesse daran, in dem früheren Wohnhaus des Patriarchen etwa ein Museum zu errichten.

Der Käufer sei nicht dazu verpflichtet, die Bausubstanz zu erhalten. Prinzipiell werde es ihm freigestellt, ob er das Gebäude abreißen und das Grundstück neu bebauen will. "Wir machen in dieser Hinsicht keine Vorgaben", sagte die Unternehmenssprecherin. Das Haus ist nicht denkmalgeschützt. Die Familie stehe hinter dem Entschluss. Berthold Beitz war 2013 im Alter von 99 Jahren gestorben.

(RP)
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