Berlin/Kiel "Tod einer Kadettin": Marine spricht von Verzerrung

Berlin/Kiel · Der Fernsehfilm "Tod einer Kadettin" hat nach Ansicht eines Marinesprechers nicht die Realität an Bord des Segelschulschiffes "Gorch Fock" gezeigt. "Manche Szenen sind überzeichnet gewesen, so etwa das Trinkgelage auf Deck während einer Ausbildungsfahrt", sagte Kapitän zur See Johannes Dumrese. Auch die Darstellung, die Männer in der Marine seien Machos, die nur darauf warteten, über Frauen zu lästern oder sie zu belästigen, sei falsch.

Am Vorabend hatte die ARD den Spielfilm um den realen Todesfall der Soldatin Jenny Böken ausgestrahlt. Die knapp 19-jährige Marineschülerin - im Film gespielt von Maria Dragus - war in der Nacht zum 4. September 2008 auf der Nordsee über Bord gegangen. Ihre Leiche wurde erst am 15. September 2008 gefunden. Bis heute sind die Todesumstände nicht geklärt.

Durch die Öffnung aller militärischen Laufbahnen der Bundeswehr für Frauen im Jahr 2000 sei der Umgangston in der Marine deutlich besser geworden, sagte Dumrese. "Das haben wir den Frauen zu verdanken." Der Anteil der Frauen bei Neueinstellungen in der Marine liege inzwischen etwa bei zehn Prozent, bei den Offiziersanwärtern seien es sogar 20 Prozent.

(dpa)
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