Kurdin aus Detmold wurde verschleppt Vermisste 18-Jährige tot aufgefunden

Großensee/Detmold · Zweieinhalb Monate lang wurde die junge Kurdin Arzu Ö. aus Detmold gesucht. Jetzt wurde ihre Leiche in Schleswig-Holstein gefunden. Ihre fünf Geschwister sollen sie verschleppt haben. Sie sitzen schon seit vielen Wochen in Untersuchungshaft.

Die wegen einer unerwünschten Liebesbeziehung vermutlich von ihren Geschwistern verschleppte Arzu Ö. ist wahrscheinlich Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass es sich bei einer am Freitag in Schleswig-Holstein gefundenen Frauenleiche um die 18-Jährige Kurdin Arzu Ö. aus Detmold handelt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Detmold am Samstag mit.

Die Frau sei eines gewaltsamen Todes gestorben. Darauf deuteten das Obduktionsergebnis und weitere Ermittlungsergebnisse hin. Arzu Ö. war vor zweieinhalb Monaten verschleppt worden. Tatverdächtig sind ihre fünf Geschwister, die wenig später in Untersuchungshaft kamen, zu den Vorwürfen jedoch bislang schwiegen.

Die Geschwister sollen Arzu am 1. November aus der Wohnung ihres Freundes in Detmold verschleppt haben. Sie sitzen alle in Haft. Die Familie jesidischen Glaubens missbilligt die Beziehung der Tochter zu dem Andersgläubigen. Jesiden dürfen streng genommen keine Ehepartner außerhalb der Gemeinschaft wählen. Die Geschwister, vier Brüder und eine Schwester, haben bislang Angaben zum Verbleib ihrer Schwester verweigert.

Nach Angaben der Polizeidirektion Lübeck ergaben die bisherigen Ermittlungen, dass die 18-Jährige nicht am Fundort getötet wurde. Am Freitagmorgen hatte ein Angestellter eines Golfplatzes in in Großensee (Kreis Stormarn) in einem Knick zwischen Golfplatz und einem benachbarten Wirtschaftsweg die Leiche entdeckt.

(dpa/jre/AC)
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