Bochum Videos zeigen Tumult in Bochumer Hörsaal

Bochum · Mitschnitte des Handgemenges sollen belegen, dass auch der Professor handgreiflich wurde.

Bochum: Videos zeigen Tumult in Bochumer Hörsaal
Foto: Screenshot: Facebook

Nach dem Zwischenfall während einer Jura-Vorlesung mit 200 Studenten der Bochumer Ruhr-Universität kursieren nun Videos, die das Handgemenge teilweise dokumentieren. Etwa 15 Linksautonome waren am Montag als Nikoläuse verkleidet in die Veranstaltung von Professor Georg Borges eingedrungen, um dort einen rechtsextremen Studenten lautstark anzuprangern. Als Borges die Störenfriede hinausdrängen wollte, schlug ihm nach seinen Angaben einer der Linksextremen unvermittelt ins Gesicht. Daraufhin kam es zu tumultartigen Szenen, weil Studenten dem Professor beistanden. Fünf Personen erlitten laut Polizei leichte Prellungen, vier Linksextreme wurden vorübergehend festgenommen.

Nach Augenzeugenberichten sollen die Eindringlinge teils mit Teles-kopstöcken bewaffnet gewesen sein. Auf Videos, unter anderem hochgeladen auf die Internet-Plattform Facebook, ist zu sehen, dass auch ein Mann mit Anzug und Krawatte handgreiflich gegenüber den Vermummten wird und sich ein Gerangel mit ihnen liefert. Ob es sich dabei um Borges handelt, ist unklar. Antifa-Gruppen hatten nach dem Vorfall behauptet, die Gewalt sei zuerst von dem Professor ausgegangen. "Es ist unstrittig, dass ich, nachdem ich ins Gesicht geschlagen wurde, einen der Störenfriede festgehalten habe", sagte Borges gestern. Generell sei die Lage sehr unübersichtlich gewesen, vor allem, nachdem ihm einige seiner Studenten zur Hilfe geeilt waren.

Uni-Rektor Elmar Weiler hat den Vorfall entschieden verurteilt. Jedwede Form der Gewaltanwendung sei absolut indiskutabel, sagte er. Das Recht auf Unversehrtheit und Sicherheit gelte für Professoren, Mitarbeiter und Studierende gleichermaßen. Borges hat Anzeige wegen Körperverletzung und Landfriedensbruch erstattet. Aus seinem beruflichen Umfeld habe er viele aufmunternde Worte erhalten, erzählte der Professor. Nur eine einzige Schmähmail habe er bekommen – aus der linksextremen Szene.

(RP)
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