Perth Violet May ist das Baby der Hoffnung

Perth · Ein australisches Paar hat beim Flugzeugabsturz der MH17 alle drei Kinder verloren - nun wurde eine Tochter geboren.

Anthony Maslin und Marite Norris haben wohl das Schlimmste erlebt, was Eltern passieren kann: den Tod der eigenen Kinder. Das australische Paar hat seine drei Kinder verloren, als am 17. Juli 2014 eine Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines (Flug MH17) über der Ukraine abgeschossen wurde. Jetzt feiert das Paar ein kleines Wunder. Die Eltern heißen ihre Tochter Violet May willkommen. Und haben eine Botschaft: "Liebe ist stärker als Hass."

Beinahe zwei Jahre ist es her, dass Mo, Evie und Otis (damals zwölf, zehn und acht Jahre alt)gemeinsam mit ihrem Großvater Nick Norris von Amsterdam nach Kuala Lumpur flogen. Nur wenige Tage später wollten die Eltern nachkommen, die Familie sich wieder treffen - dazu kam es jedoch nie mehr.

Die Boeing 777, in dem die Vier saßen, wurde mit einer Rakete abgeschossen. 298 Insassen starben bei dem Anschlag - darunter 80 Kinder. Der Schmerz des Paares über den Verlust ist groß, doch Tochter Violet gibt ihnen neue Hoffnung. In einem Statement heißt es: "Violet May Maslin hat uns Liebe und Licht, Hoffnung und Freude gebracht." Die Eltern glauben daran, dass ihre Tochter als Geschenk von ihren verlorenen Familienmitgliedern geschickt worden sei. "Wir leben noch immer mit den Schmerzen, aber Violet und das Wissen, dass alle vier Kinder immer bei uns sind, bringen Licht in unsere Dunkelheit", zitiert der britische "Guardian" das Paar. Bereits kurz nach dem Unglück bekundeten Maslin und Norris ihren Verlust öffentlich - die Welt trauerte mit ihnen. "Unser Schmerz ist intensiv und unerbittlich. Wir leben in einer Hölle", schrieb das Paar in einem Brief. "Mit diesem Akt des Horrors müssen wir ab jetzt jeden Tag und jeden Moment für den Rest unseres Lebens leben. Niemand verdient, was wir durchmachen. Nicht einmal die Menschen, die unsere ganze Familie aus dem Himmel geschossen haben." Halt hätten den Eltern damals vor allem ihre Familienangehörigen gegeben, bei denen sie sich im Brief bedanken. Es sei ihre Verbundenheit, die das Paar am Leben halte, schrieben sie vor etwa zwei Jahren. Schon damals sollte der Brief ein Plädoyer für die Liebe sein, so schrieb das Paar, dass kein Hass der Welt stärker als die Liebe zu ihren Kindern sein könne. Violets Geburt bestärke die beiden in dieser Überzeugung.

(RP)
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