Heiße Weihnachten Temperaturrekord für Dezember wackelt

Düsseldorf · Mit durchgehend zu hohen Temperaturen könnte dieser Dezember in die Wetter-Annalen eingehen. Bis Weihnachten soll es mild bleiben. Für Allergiker ist das eine schlechte Nachricht - der Pollenflug hat viel zu früh begonnen.

Wer hat Lust auf Glühwein
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Foto: lkö

Sonnenbaden im Dezember? Grillen? Biergarten? Dank einer ungewöhnlich stabilen Wetterlage ist derzeit alles drin, die Temperaturen nähern sich der 20-Grad-Marke. Heute könnte laut Meteorologe Oliver Klein vom Wetterdienst MeteoGroup sogar der NRW-Temperaturrekord für Dezember fallen. Der soll bei 17,6 Grad liegen, gemessen in Aachen. "Wir erwarten Werte über 15 Grad, je nach Sonnenscheindauer ist nach oben viel möglich", sagt Klein. Wahrscheinlich wird sich der Dezember 2015 nach dem November auch in die Wetter-Annalen eintragen, als wärmster Dezember aller Zeiten. Das heißt aber auch: Weiße Weihnachten fallen dieses Jahr aus.

Ursache für die Wetterlage sind Hochdruckgebiete über dem Atlantik und Tiefs im Osten Europas. Sie pumpen subtropische Luft nach Deutschland. An sich sei das im Dezember nicht unüblich, sagt Klein, allerdings hält sich die Konstellation überraschend lange. Nach den aktuellen Wettermodellen zeichnet sich bis Weihnachten keine wesentliche Änderung ab. In den kommenden zehn Tagen bleibt es mild, die Temperaturen liegen zunächst zwischen 13 und 15 Grad; an den Feiertagen werden immer noch acht Grad erreicht. Insgesamt ist der Dezember bisher 3,5 Grad zu warm. "Das ist für die Jahreszeit natürlich eindeutig zu mild", sagt Klein. "Allerdings gibt es aus meteorologischer Sicht nur alle zehn Jahre weiße Weihnachten im Rheinland - zuletzt 2010."

Die hohen Temperaturen verleiden vielen Menschen aber nicht nur die Vorweihnachtszeit, sondern auch das körperliche Wohlbefinden. Laut Deutschem Wetterdienst blüht die Hasel, für heute wird für NRW ein geringer Pollenflug prognostiziert - keine gute Nachricht für Allergiker. Normalerweise herrscht zwischen Oktober und Januar Ruhe an der Pollenfront, die milde Witterung begünstigt jedoch die Pflanzenentwicklung. So ist in den nächsten Tagen mit einer stärkeren Pollenbelastung durch Frühblüher wie Erle oder Hasel zu rechnen. Allerdings, sagt Klein, kann das Wetter nach Weihnachten auch schnell umschlagen: In Skandinavien und Russland lauert schon die Kälte.

(isr)
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