Gericht verurteilt Fernwärme-Chef Weitere Kältetote in Russland

Moskau (dpa). Angesichts tausender ungeheizter Wohnungen im russischen Dauerfrost hat ein Gericht einen der verantwortlichen Fernwärme-Betreiber im Osten des Landes wegen Schlampigkeit bestraft.

Der Direktor Sergej Melnikow sei in der Stadt Artjom zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden, meldete die Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag. Mehr als einen Monat seien zahlreiche Wohnhäuser bei bis zu 40 Grad Frost im betroffenen Gebiet nicht geheizt worden. In Moskau stieg die Zahl der Kältetoten diesen Winters unterdessen auf mindestens 130 Opfer.

In der seit dem Jahreswechsel andauernde Eiseskälte erfroren im Gebiet Chabarowsk, etwa 7 000 Kilometer östlich von Moskau, zwei Jäger. Die jungen Männer seien einen Kilometer von ihrer Siedlung entfernt aufgefunden worden, meldete Itar-Tass.

In zahlreichen Gebieten Sibiriens spitzte sich die Lage bei der Versorgung mit Gas und Kohle weiter zu. Über stundenlange Stromabschaltungen klagten viele der 600 000 Einwohner in der östlichen Hafenstadt Wladiwostok.

(RPO Archiv)
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