Hamburg Wetterlage am Nordpol beruhigt sich wieder

Hamburg · Nach einer ungewöhnlichen Warmphase am Nordpol sind die Temperaturen dort weiter gesunken. "Der Einschub der Warmluft lässt spürbar nach", sagte Meteorologe Markus Eifried vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gestern in Hamburg. Die Messboje, die dem Nordpol am nächsten liege, habe am Freitagmorgen minus 18,8 Grad Celsius angezeigt. Schon am Vortag waren die Temperaturen gesunken. Zuvor waren es in der Region noch null Grad gewesen - normalerweise herrschen am Nordpol um diese Jahreszeit minus 30 bis minus 40 Grad.

Zumindest in den kommenden zehn Tagen sei kein weiterer großer Warmlufteinstrom wie zum Ende 2015 im Nordpolargebiet zu erwarten, sagte Eifried. "Es ist kein weiteres Orkantief dieser Größe in Sicht." Auch auf der Inselgruppe Spitzbergen im Nordatlantik sanken die Temperaturen weiter.

In Deutschland war 2015 das zweitwärmste Jahr nach dem Rekordhalter 2014. Es teile sich den zweiten Platz mit den Jahren 2000 und 2007, berichtete der Deutsche Wetterdienst (DWD). Die Durchschnittstemperatur lag 2015 bei 9,9 Grad Celsius und damit um 1,7 Grad über der Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Dezember betrug die Abweichung sogar 5,6 Grad.

In Deutschland sind laut DWD zehn der zwölf Monate zu warm, nur der September und der Oktober zu kalt gewesen. Für Europa sieht es laut Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf ähnlich aus: Auch hier war 2014 das wärmste und 2015 das zweitwärmste Jahr.

Auf dem Klimagipfel in Paris haben sich 195 Staaten zwar geeinigt, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Doch ist noch unklar, wie der Treibhausgas-Ausstoß rechtzeitig vermindert werden kann.

(dpa)
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