Düsseldorf/Limburg Wilde Verfolgungsjagden auf der A 3

Düsseldorf/Limburg · Bei Limburg fuhr ein Autofahrer in falscher Richtung auf die A 3 und stieß mit einem Wagen zusammen. Ein Frau starb. Die Polizei hatte den Falschfahrer verfolgt. Bei Leverkusen verfolgten 20 Streifenwagen einen Straftäter.

Der Motorraum des schwarzen Lancia ist völlig eingedrückt. Neben dem Wrack liegt ein ebenfalls komplett zerstörter VW Passat im Graben. Trümmerteile befinden sich Hunderte Meter weit verteilt auf dem Asphalt. Die beiden Autos sind in der Nacht zu gestern auf der A 3 bei Limburg mit voller Wucht frontal zusammengestoßen. Die Fahrerin des Kleinwagens, eine 21-jährige Frau, erliegt wenig später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Den Unfall verursacht hat der Passat-Fahrer (44). Er ist in falscher Fahrtrichtung auf die Autobahn aufgefahren. Er überlebt schwer verletzt.

Der Unfall war das traurige Ende einer Verfolgungsjagd mit der Polizei. Den Beamten war der Passat am Mittwochabend aufgefallen, weil der Wagen im Oktober als gestohlen gemeldet worden war. Während der Verfolgung nahm der Passat-Fahrer dann die falsche Autobahnauffahrt. Mehr als einen Kilometer fuhr die Polizei ihm hinterher. Dann kam es zum Frontalzusammenstoß. Der Mann besaß keinen Führerschein.

Nur wenige Stunden später kam es auf der A 3 zu einer weiteren Verfolgungsjagd. Dabei verfolgten 20 Streifenwagen zwischen Düsseldorf und Leverkusen einen 36-jährigen Mann in seinem Fahrzeug. An der Anschlusstelle Opladen verließ der Flüchtige die Autobahn und fuhr zum Leverkusener Bahnhof. Dort rammte er einen Streifenwagen und flüchtete zu Fuß weiter. Die Beamten konnten ihn jedoch schon wenig später überwältigen und festnehmen. Der Fahrer war mit einem Strafbefehl gesucht worden.

Immer wieder kommt es zu solchen Verfolgungsjagden auf den Autobahnen in Deutschland. Die Polizei muss immer im Einzelfall entscheiden, ob sie wegen einer Straftat die Verfolgung mit dem Auto aufnimmt oder nicht. "Sollte der Einsatz das eigene Leben oder das Unbeteiligter gefährden, sollte man abbrechen", so Arnold Plickert, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in Nordrhein-Westfalen. Auch die Schwere des Delikts spiele eine Rolle bei der Entscheidung. "Geht es etwa um jemanden, der über Rot gefahren ist, sollte man ihn eher fahren lassen und ihn später über das Kennzeichen stellen", so Plickert. Bei gesuchten Straftätern oder schweren Straftaten sehe das anders aus. "Diese Täter müssen wir schnellstmöglich kriegen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort