NRW beinahe Schlusslicht Bayern erneut klarer Sieger im PISA-Vergleich

Berlin (rpo). Bayern ist erneut klarer Sieger im nationalen PISA-Vergleich. In allen vier getesteten Bereichen Mathematik, Lesekompetenz, Naturwissenschaften und Problemlösen erreichten die 15-Jährigen Schüler des Freistaats den ersten Platz, wie aus der Studie hervor geht. Auf dem zweiten oder dritten Rang folgen Baden-Württemberg oder Sachsen. Schlusslicht bleibt Bremen.

In Mathematik, dem Schwerpunkt der aktuellen PISA-Studie, liegt Bayern mit 533 Punkten auch im internationalen Vergleich in der Spitzengruppe. Die Leistungen der bayerischen Schüler liegen damit nur elf Punkte hinter dem internationalen Sieger Finnland.

In Deutschland folgen auf den Plätzen zwei und drei Sachsen und Baden-Württemberg. Schlusslichter sind Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Bremen. Die Bremer Schüler liegen der Studie zufolge etwa eineinhalb Schuljahre hinter den bayerischen zurück.

In der Lesekompetenz liegt Bayern ebenfalls klar vorne und kann mit den international besten Staaten mithalten. Auf dem zweiten Platz folgt in diesem Bereich Baden-Württemberg, auf Rang drei liegt Sachsen. Am Ende der Rangliste stehen Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen.

In den Naturwissenschaften sieht das Bild ähnlich aus: An der Spitze stehen Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg. Schlusslichter sind Hamburg, Brandenburg und Bremen. Im Bereich Problemlösen, in dem mithilfe fächerübergreifender Aufgaben reale Probleme gelöst werden mussten, bilden ebenfalls Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg die Spitzengruppe. Am Ende stehen Nordrhein-Westfalen, das Saarland und Bremen.

Im Vergleich zur ersten PISA-Studie haben sich die Leistungen der deutschen Schüler insgesamt verbessert. So erhöhte sich etwa die Zahl der Bundesländer, die über dem internationalen Durchschnitt der Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liegen.

Zudem stieg die Zahl der Bundesländer, die im OECD-Durchschnitt liegen. Auch das Schlusslicht Bremen verzeichnete deutliche Kompetenzzuwächse. Die Unterschiede zwischen den Ländern verringerten sich der Studie zufolge aber nicht entscheidend. Zudem ist demnach in Deutschland der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft der Schüler und ihrem Kompetenzniveau noch immer stark ausgeprägt.

Der bayerische Kultusminister Siegfried Schneider (CSU) wertete das Ergebnis der Studie als Bestätigung bayerischer Bildungspolitik. Es habe sich als richtig erwiesen, "gegen den Zeitgeist der Alt-68er an Werten wie Leistungsbereitschaft, Disziplin, Ordnung und Freude an der Übernahme von Verantwortung festzuhalten", erklärte Schneider in München.

Sachsens Kultusminister Steffen Flath (CDU) sagte der "Leipziger Volkszeitung" vom Donnerstag, er sei "sehr, sehr zufrieden" mit dem Abschneiden seines Landes. Die brandenburgische Kultusministerin und amtierende Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), Johanna Wanka (CDU), sagte im RBB, die gesamten PISA-Resultate seien Ergebnis eines "ganz schönen Stücks Entwicklung, die wir gemeinsam geleistet haben".

(afp)
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