Bonn Bonner Uni reflektiert ihre Rolle im Ersten Weltkrieg

Bonn · Das Museum der Universität Bonn befasst sich in einer Ausstellung mit der Geschichte der Hochschule im Ersten Weltkrieg. Unter der Überschrift "Kampf durch Wort und Schrift" geht es 100 Jahre nach Kriegsbeginn um den Kriegseinsatz von Studenten und Professoren, die politische Haltung der Hochschule und um das Alltagsleben an der Uni zwischen 1914 und 1918, wie die Universität jetzt ankündigte. Zu sehen sind vom 30. Oktober bis 28. Februar Dokumente wie Feldpostbriefe, Vorlesungen und eigens für die Ausstellung angefertigte Grafiken.

Am 1. August 1914 zogen den Angaben zufolge Bonner Studenten und Professoren in den Krieg, einige begeistert, andere mit gemischten Gefühlen und bangen Erwartungen. Einige Hochschullehrer blieben an der Universität und hielten Vorlesungen, zur "Erbauung der Heimatfront und zur Stärkung der Moral". Die Ausstellung mache deutlich, dass die Universität in den Krieg ebenso verwickelt gewesen sei wie andere Institutionen der Gesellschaft auch, hieß es.

Zugleich habe es eine enge Verbindung der Universität mit der Stadt Bonn und der Bevölkerung gegeben. Zahlreiche Räume im Hauptgebäude seien der städtischen Verwaltung zur Verfügung gestellt worden, beispielsweise dem Lebensmittelamt. Eine öffentliche Küche wurde für Bürger und Studenten eingerichtet.

Die Ausstellung wird ergänzt durch eine Lesung aus Feldpostbriefen am 18. November. Am 2. Dezember spricht Dominik Geppert über die Beteiligung der Bonner Professoren am Ersten Weltkrieg. Das Engagement der Studenten wird am 9. Dezember von Philipp Rosin thematisiert. Kurator Florian Weck widmet sich am 6. Januar der Osterbotschaft des damaligen Rektors. Am 13. Januar spricht der Leiter des Universitätsmuseums, Thomas Becker, über die zur Pazifistin gewandelte Klara Marie Faßbinder.

(EPD)
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