Bonn Brexit bedroht Erasmus-Austausch

Bonn · Der Akademische Austauschdienst warnt vor einem Ansehensverlust für britische Hochschulen.

Die Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Margret Wintermantel, hat angesichts des geplanten Brexits vor einem Ansehensverlust für die britische Hochschullandschaft gewarnt.

"Rechtliche Einschränkungen für EU-Bürger werden das Vereinigte Königreich ziemlich sicher zu einem weniger attraktiven Standort machen", sagte sie in Oxford bei einer Anhörung im Bildungsausschusses des britischen Parlaments.

Die Regierung in London solle "den derzeitigen Status von EU-Akademikern an britischem Universitäten garantieren" und absichern, dass zwischen Hochschulen in der EU und Großbritannien "Bewegungsfreiheit" fortbestehe, forderte Wintermantel. Für deutsche Studierende und Wissenschaftler ist Großbritannien eines der wichtigsten Zielländer. Wegen des geplanten Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union gibt es nun große Sorgen, dass EU-Wissenschaftler - gegenwärtig sind das 15 Prozent des wissenschaftlichen Personals in Großbritannien - dort nicht länger arbeiten können oder wollen.

Viele EU-Studierende kommen mit dem "Erasmus+"-Programm nach Großbritannien und müssen bisher keine Studiengebühren bezahlen - nach dem Brexit könnte das anders werden. Rund 5000 deutsche Studenten waren laut DAAD zuletzt mit dem Erasmus-Programm in Großbritannien, gut 2100 Briten studierten über Erasmus in Deutschland. "Der DAAD würde es bedauern, wenn britische Studenten künftig nicht mehr am Erasmus-Programm teilnehmen könnten", sagte Wintermantel.

(dpa)
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