Schritt für Schritt, Projekt für Projekt und Klausur für Klausur bin ich durch die vergangen sechs Semester gerast, habe Erfolge und Niederlagen erlebt. Immer mit dem Ziel, die Prüfungsphase zu überstehen. Denn jedes Mal - egal wie gut ich meiner Meinung nach vorbereitet war - war der letzte Monat vor Semesterende ein Höllentrip.

Darüber scheint mir die Zeit wie Sand aus der Hand entronnen zu sein. Und nun neigt sich mein Studium schon dem Ende zu. Es fehlt nur noch die Bachelorarbeit.

Sie ist vermutlich eine Projektarbeit wie jede andere, nur etwas länger. Aber ich fühle mich zurückversetzt in die zweite Hälfte der zwölften Klasse, zurück in die Abiturphase. Das waren eigentlich auch nur längere Klausuren. Aber die Angst vor ihnen war so groß wie die vor der Bachelorarbeit. Schließlich sind beides Abschlussprüfungen, die einen Lebensabschnitt beenden. Die Angst vor ihnen ist daher vermutlich eher die Angst vor dem Ungewissen.

Natürlich habe ich einen Plan, wie es weitergehen soll: erst der Master, danach ein Volontariat und dann eine Redakteursstelle. Doch wer garantiert, dass es tatsächlich so laufen wird? Niemand! Wie es also nach dem kommenden Semester weitergeht, weiß nur der Kuckuck. Für mich heißt es jetzt erst einmal, mich wieder zu organisieren, nach den Semesterferien zurück in den Studentenalltag zu finden, Vorlesungen zu besuchen, Themen für Projekte auszuarbeiten, auch für die Bachelorarbeit. Schritt für Schritt meistern. Eigentlich alles wie immer. Ein ganz normaler Semesterstart.