Washington Die großen Wissenschaftserfolge von 2017

Washington · Das waren im vergangenen Jahr - laut "Science-Magazin - die größten Erfolge in den Wissenschaften: Kosmische Kollision Als Forscher an den ultrasensitiven Ligo- und Virgo-Detektoren in den USA und Italien im Sommer 100 Sekunden lang winzige Kräuselungen der Raumzeit maßen, ahnten sie, dass Noch-Nie-Gesehenes bevorstand: Die Kollision zweier Neutronensterne. Als kurz darauf Weltraumteleskope auch einen Gammastrahlenblitz registrierten, richteten sich Satelliten und über 70 Großteleskope auf den Ort des Geschehens am Rande einer 130 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie. Noch nie wurde ein kosmisches Ereignis, das gleich mehrere astrophysikalische Theorien bestätigte, so intensiv beobachtet und vermessen.

Das waren im vergangenen Jahr - laut "Science-Magazin - die größten Erfolge in den Wissenschaften: Kosmische Kollision Als Forscher an den ultrasensitiven Ligo- und Virgo-Detektoren in den USA und Italien im Sommer 100 Sekunden lang winzige Kräuselungen der Raumzeit maßen, ahnten sie, dass Noch-Nie-Gesehenes bevorstand: Die Kollision zweier Neutronensterne. Als kurz darauf Weltraumteleskope auch einen Gammastrahlenblitz registrierten, richteten sich Satelliten und über 70 Großteleskope auf den Ort des Geschehens am Rande einer 130 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie. Noch nie wurde ein kosmisches Ereignis, das gleich mehrere astrophysikalische Theorien bestätigte, so intensiv beobachtet und vermessen.

Tapanuli-Orang-Utan Die Familie der Menschenaffen ist mit dem Tapanuli-Orang-Utan 2017 um ein Mitglied reicher geworden. Forscher aus Zürich stellten anhand von DNA-Tests und der Anatomie der Tiere fest, dass die in den abgeschiedenen Tapanuli-Distrikten auf Sumatra lebenden Primaten eine eigene Spezies sind.

Leben in Atomgröße Die Kryo-Elektronenmikroskopie erlaubt völlig neue Einblicke in komplexe Moleküle, Viren oder Bakterien und hat ihren Pionieren in diesem Jahr bereits den Chemie-Nobelpreis eingebracht. Die neue Mikroskopietechnik nutzt Ethan, um Moleküle mitten in der Bewegung schockzugefrieren. Anschließend können die Forscher die Strukturen mittels spezieller Computerprogramme detailgenau und fast auf Atomgröße analysieren.

Punktgenaues Gen-Editing Die Genschere Crispr hat 2017 ein Upgrade bekommen, das bis in die Korrektur der einzelnen DNA-Bausteine, der Basen, hinabreicht. Denn Crispr kann DNA zwar zuverlässig schneiden, sie aber nicht immer zuverlässig reparieren. Hintergrund: Von den über 60.000 genetischen Abweichungen, die Krankheiten verursachen, sind fast 35.000 nur durch einen winzigen Basenfehler im Genom verursacht. Harvard-Forscher entwickelten nun ein Verfahren, das die vier Basen, aus denen die DNA sich zusammensetzt, punktgenau ansteuert. Krebs-DNA im Visier In den USA ist erstmals ein Medikament für solide Tumore zugelassen worden, das Krebszellen aufgrund ihrer DNA bekämpft - und zwar unabhängig vom Ort, an dem der Tumor wächst. Einzige Bedingung: Die Krebszellen müssen eine bestimmte Mutation aufweisen, die verhindert, dass Fehler in der DNA repariert werden. Uraltes Eis Winzige Luftbläschen, eingeschlossen in einem Eisbohrkern aus der Antarktis, geben Aufschlüsse über das Klima unseres Planeten vor 2,7 Millionen Jahren zu Beginn des Eiszeitalters. Forscher der US-Universitäten Princeton und Maine hatten den Fund des ältesten Eises der Welt im Sommer verkündet. Gebohrt hatten sie in den Blaueisfeldern der Allan Hills bereits 2015. Dort liegt uraltes Eis näher an der Oberfläche. Erste Analysen zeigten, dass die Kohlendioxid-Werte der Atmosphäre damals deutlich unter den heutigen lagen. Uralter Homo sapiens Dem Gespür eines Forschers des Leipziger Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie ist es zu verdanken, dass die ältesten Relikte des Homo sapiens auf 300.000 Jahre zurückdatiert wurden: Ein Schädel, der bereits 1961 in Marokko ausgegraben und für einen Neandertaler gehalten worden war, wurde nach weiterer Untersuchung neu bewertet.

(dpa)
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