Dozentenleben Ein Test fürs Leben?

Mit gut 60 Prozent ist "Was soll ich studieren?" laut Google die mit großem Abstand meistgestellte Frage zur Berufswahl im Internet. Und die Antwort? Die besteht nur aus einer Vielzahl von Studienwahltests.

Wer solch einen Test macht und dann erwartet, dass am Schluss der perfekte Beruf auf dem Display erscheint, der wird sicher enttäuscht. Die meisten Testauswertungen geben lediglich eine Richtung an oder schlagen Studiengänge vor, die die Hochschule, die den Test ins Netz stellt, auch anbietet.

Da ist es nützlicher, selbst eine Liste mit den eigenen Interessen, Begabungen, Vorlieben und Abneigungen zu erstellen, die man mit Eltern und Freunden diskutieren kann. Das grenzt die unüberschaubar vielen Möglichkeiten, rund 10.000 Studiengänge an mehr als 400 Hochschulen, deutlich ein.

Sehr gut informieren kann man sich bei der Studienberatung, noch besser bei Infotagen an Hochschulen, denn dort kann man direkt mit Lehrenden und Studenten sprechen und sich ein realistisches Bild von den Studienfächern und ihren Anforderungen machen.

Für manche Fächer wird in den Sommerferien sogar ein Schnupperstudium angeboten. Das hat allerdings den Nachteil, dass man den Blick vom Handy lösen und sein Zimmer verlassen muss. Man muss aktiv Informationen und Erfahrungen sammeln, um dann eine tragfähige Entscheidung treffen zu können. Wer sich nur auf Tests verlässt, dem könnte es gehen wie dem hoffnungsvollen jungen Mann in dem Sketch von Monty Python: Er möchte eigentlich Löwenbändiger werden, doch ein Test hat leider ergeben, dass er eine höchst langweilige Person sei, der Buchhalter werden solle.

Vielleicht hätte er besser ein Praktikum beim Zirkus gemacht?

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort