Kritik an Lehrmethoden und Unterrichtsausfall Eltern-Umfrage: Schule völlig veraltet

Berlin (rpo). Je länger das Kind zur Schule geht, desto größer der Unmut der Eltern. Nicht nur das hat eine repräsentative Umfrage unter Eltern ergeben. Die Kritik richtete sich vor allem an veraltete Lehrmethoden und Unterrichtausfall.

Je länger ein Kind in Deutschland die Schule besucht, desto unzufriedener sind die Eltern mit der Schulorganisation und den Fördermöglichkeiten ihrer Kinder. Dies ist das Ergebnis einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten repräsentativen Befragung von Infratest und Bundeselternrat bei 10 000 Eltern. Beklagt wird vor allem die mangelhafte Förderung leistungsschwacher wie -starker Schüler, veraltete Lehrmethoden und Lernmittel, "marode Schulgebäude" und häufiger Unterrichtsausfall.

Die Vorsitzende des Bundeselternrates, Renate Hendricks, sagte, die Umfrage belege den großen Reformbedarf an den deutschen Schulen. Die Tatsache, dass 56 Prozent der Eltern die jeweilige Schule ihrer Sprösslinge zunächst mit guten Noten bewerteten, dürfe "nicht als Alibi" für Reformverweigerung herhalten. Lasse man die Grundschulen außen vor, so sinke die Schulzufriedenheit im Laufe der Jahre "dramatisch ab". 40 Prozent unzufriedene oder nur leidlich zufriedene Eltern sollten dabei als "Alarmsignal" gewertet werden.

Von etwa der Hälfte der Eltern werden neben Unterrichtsausfall auch die Klassengrößen kritisiert. Fast zwei Drittel monieren die die Qualität der Betreuung während der Pausen und Freistunden. Hendricks forderte die Kultusminister auf, in allen Ländern solche speziellen Befragungen vorzunehmen und mit den Eltern in einen Dialog über die Reformen zu treten.

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