Streit um Regeln geht weiter Große Tageszeitungen wollen bei Rechtschreibreform bleiben

Berlin (rpo). Eine Reihe großer Tageszeitungen in Deutschland haben nach der Ankündigung der Axel Springer AG und des Spiegel-Verlags, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, ihr Festhalten an der Rechtschreibreform erklärt.

So will die Redaktion der überregionalen "tageszeitung" die Reform beibehalten. "Es ist so, dass wir uns der Initiative mit Sicherheit nicht anschließen werden", sagte der stellvertretende Chefredakteur Peter Unfried am Freitag in Berlin. Unfried schloss aber Änderungen an der Rechtschreibung auch innerhalb der "taz" nicht aus. Die "Frankfurter Rundschau" will vollständig an der neuen Schreibung festhalten. "Wir werden bei der neuen Rechtschreibung bleiben, es sei denn, die Kultusministerkonferenz entscheidet anders", sagte "FR"-Geschäftsführer Günter Kamissek. Auch die "Financial Times Deutschland" will an der Reform festhalten.

Auch der "Stern" will nach Angaben eines Sprechers bei der neuen Rechtschreibung bleiben. "Wir treten dafür ein, dass Änderungen im Detail vorgenommen werden. Dass ganz große Prinzip der neuen Rechtschreibung wollen wir beibehalten", sagte der "Stern"-Sprecher. Das Blatt lag im zweiten Quartal mit einer verkauften Auflage von 1,078 Millionen knapp hinter dem "Spiegel", der 1,089 Millionen Exemplare verkaufen konnte.

Das Flaggschiff des Holtzbrinck-Verlags, der Berliner "Tagesspiegel", will ebenfalls an der Reform festhalten. "Der Tagesspiegel hat sich der Rechtschreibreform angeschlossen aus Rücksicht auf die Kinder, weil wir der Meinung sind, dass die Zeitungen Deutsch so schreiben sollten, wie es in der Schule gelehrt wird. Daran hat sich nichts geändert."

Ein Sprecher der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ) sagte in Essen, der Konzern könne "zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellungnahme abgeben".

(afp)
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