Chemnitz Gut vorbereitet ins Auslandssemester

Chemnitz · An manchen Universitäten muss man sich schon ein Jahr im Voraus bewerben.

Ein Auslandssemester ist ein Abenteuer, das den eigenen Horizont erweitert und wertvolle Erfahrungen bietet. Damit es ein Erfolg wird, bedarf es einer guten Planung. Oliver Sachs, Berater im Internationalen Universitätszentrum der Technischen Universität Chemnitz, beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wann müssen Studenten mit der Vorbereitung beginnen?

Mindestens zwölf Monate vorher sollte möglichst feststehen, wohin es gehen soll, sagt Sachs. Der Gang ins Ausland ist in der Regel frühestens nach zwei absolvierten Semestern möglich. Bei der Bewerbungsfrist sollten Studenten beachten, dass manche Universitäten nur eine Frist pro akademischem Jahr haben, meist zum Ende des Wintersemesters. "Wer da über den Sommer ins Ausland will, muss sich ein Jahr vorher bewerben." Andere Unis hätten dagegen zwei Fristen. Dann reiche eine Bewerbung mit sechs Monaten Vorlauf.

Welches Semester ist für einen Aufenthalt ideal?

Bei Bachelorstudenten empfiehlt Sachs das dritte, vierte oder fünfte, bei Masterstudenten dagegen das zweite oder dritte Semester. Dann bleibe noch genug Zeit für die Abschlussarbeit.

Wer hilft den Studierenden?

Die meisten Fachbereiche verfügen über eigene Koordinatoren für das Auslandssemester. "Die können passende Partnerhochschulen vermitteln und über die Anrechnung von Credit Points Auskunft geben", erklärt Sachs. Zusätzlich gebe es an den Hochschulen akademische Auslandsämter, die umfassend zum Thema beraten.

Wie gut sollten die Fremdsprachenkenntnisse der Studenten sein?

Zunächst muss die Landessprache nicht zwingend auch die Sprache im Unterricht sein. Nicht selten werden die Seminare auf Englisch gehalten. Ist das nicht der Fall, sollten die Kenntnisse mindestens auf Level B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) liegen. Das entspricht einem fortgeschrittenen Niveau.

Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt mehrere Mobilitätsprogramme für Studenten. Das Erasmus-Programm bietet Stipendienbeihilfe. Außerdem fallen keine Studiengebühren an. Hier müssen Studenten allerdings eine Partneruni der eigenen Hochschule besuchen, die ein passendes Kursusangebot hat. Das Programm Promos ermögliche wiederum Stipendien für selbst organisierte Auslandssemester. "Bewerbungszeiträume für solche Programme regeln die Universitäten individuell."

Kann ich mir Leistungen anrechnen lassen?

Welche Kurse der anderen Uni anrechenbar sind, erfahren Studenten bei den Modulverantwortlichen oder beim Prüfungsausschuss.

Brauche ich eine spezielle Krankenversicherung?

Studenten sollten vor der Zeit im Ausland auf jeden Fall ihren Versicherungsschutz überprüfen und gegebenenfalls eine zusätzliche private Auslandskrankenversicherung abschließen, rät Sachs. In vielen Mobilitätsprogrammen gibt es spezielle Angebote: Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bietet eine kombinierte Kranken-, Unfall- und Privathaftpflichtversicherung.

(DPA-TMN)
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