Saarbrücken Nicht nur eine Frage der Technik: IT-Sicherheit als Studienfach

Saarbrücken · Krankenhäuser und Telefonnetze, Autofabriken und Bahnhöfe: Die Cyber-Attacke "Wanna Cry" legte im Mai nicht nur Tausende von Computern, sondern auch ganze Unternehmen und wichtige Teile der Infrastruktur lahm. Spätestens seitdem ist klar, dass der Schutz von Computersystemen und Netzwerken kein Nischenthema mehr ist, sondern fast alle Bereiche des täglichen Lebens betrifft.

Experten für IT-Sicherheit werden deshalb händeringend gesucht. Da wundert es kaum, dass es inzwischen mehrere Hochschulen gibt, die solche Fachkräfte ausbilden. An der Universität des Saarlandes in Saarbrücken gibt es zum Beispiel schon seit 2014 einen Studiengang für Cybersicherheit. "Wir haben neben den generellen Sicherheitsfragen der Informatik mehrere Themen gesehen, die zu speziell waren, um sie als Teil der regulären Informatik zu behandeln", erklärt Christian Rossow, Leiter des Studiengangs. Vergleichbare Angebote gibt es unter anderem an der Ruhr-Universität in Bochum, an der Uni Lübeck, an der Technischen Universität Darmstadt, in Aalen, Erlangen und an ein paar anderen Standorten - meist unter Namen wie "IT-Sicherheit" oder "IT Security". Mal als Bachelor, mal als Master, aber immer in der Nähe der Informatik. "Natürlich gibt es Überschneidungen", sagt Rossow. "Wir haben also Vorlesungen, die Studenten aus beiden Fächern hören."

Insgesamt ist die Lehre im Fach IT-Sicherheit aber deutlich spezialisierter. Erster wichtiger Punkt in Saarbrücken ist die Sicherheit von Software und Systemen, erklärt Rossow. "Also zum Beispiel das Abwehren von Angriffen von außen oder das Vermeiden von Sicherheitslücken." Hinzu kommt die Frage nach dem Schutz der Privatsphäre. Und die Kryptographie, also das sichere Verschlüsseln von Kommunikation oder von Daten. "Man braucht mathematische Fähigkeiten, und man muss auch programmieren wollen", sagt Rossow.

Info cybersicherheit.uni-saarland.de

(dpa)
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