Hochschule NRW-Unis werden modernisiert

Hochschule · An zahlreichen Hochschulen investiert das Land NRW in Ausbau und Sanierung. Großbaustelle ist unter anderem die Ruhr-Universität in Bochum.

Hunderte Millionen Euro fließen derzeit in die Sanierung der Hochschulen in NRW. Viele Gebäude aus den 60er- und 70er-Jahren müssen erneuert werden, anderenorts entstehen vollkommen neue Bauten etwa für neue Forschungseinrichtungen. Ein Überblick über die Großbaustellen.

Derzeit entstehen auf dem berühmten Bochumer Campus mit den in säuberlichen Reihen stehenden Hochhäusern drei neue Gebäude - 300 Millionen Euro kostet dies das Land. Mit IA und IB entstehen zwei Urgebäude der Ruhr-Universität neu: Sie waren 1965 die ersten fertigen Hochhäuser auf dem Campus. Sie wurden auf Grund der Belastung mit PCB zunächst abgerissen und nun, in gleicher Form und Höhe - aber mit modernerer Optik - wieder aufgebaut. Bis Mitte 2018 sollen sie fertiggestellt sein. Ihre Fläche von rund 43.000 Quadratmetern entspricht etwa 300 Einfamilienhäusern. Die Fakultät für Geowissenschaften sowie die Fakultäten für Mathematik und für Psychologie werden in die neuen Gebäude einziehen. Damit auch die Häuser der "G"-Reihe nach und nach kernsaniert werden können, entsteht für die Geisteswissenschaften derzeit der Neubau GD. Und auch an ganz anderer Stelle abseits des Campus baut die Ruhr-Uni neu: Auf dem früheren Opel-Gelände soll ein Forschungsbau für das Engineering Smarter Produktservices-Ssteme entstehen.

Insgesamt 190 Millionen Euro investiert das Land zwischen 2010 und 2020 am Wissenschaftsstandort Wuppertal. Wissenschaftsministerin Svenja Schulze sagt dazu: "In Wuppertal wird deutlich, dass es nicht unbedingt einen großen Hochschul- und Forschungsstandort braucht, um ein bedeutender Impulsgeber für die Wissenschaftslandschaft zu sein. Hier in Wuppertal werden innovative Forschungen mit guter Lehre kombiniert und die Umsetzung von Ideen durch eine intensive Kooperation mit der Wirtschaft ermöglicht." Konkret erhält die Uni Wuppertal fast 157 Millionen Euro für Bauvorhaben aus Landesmitteln. Neu entstehen unter anderem ein Hörsaalzentrum, ein Neubau für die Fächer Biologie, Chemie und Ingenieurswissenschaften sowie auf dem Campus Haspel ein Gebäude für die Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen.

Ein Campus mitten in der Stadt für über 50.000 Studierende ist eine architektonische Herausforderung. Schon seit zehn Jahren baut und saniert die Uni Köln deshalb auf ihrem Campus, um die Bedingungen für Lehre, Forschung und Transfer zu verbessern. 2016 wurde nach sechs Jahren die Sanierung des Philosophikums abgeschlossen. Das Gebäude ist der Hauptstandort der Philosophischen Fakultät und vereint unter seinem Dach Bibliotheken, Seminarräume und Büros eines Großteils der geisteswissenschaftlichen Fächer. Im Laufe der Zeit war das in den 1970er Jahren errichtete Gebäude stark sanierungsbedürftig geworden und wurde mit einem Gesamtetat von 38 Millionen Euro umgebaut. Im Juni 2016 eröffnete die Universität zudem ihre sanierte Fußballanlage am Zülpicher Wall. Und das nächste große Umbauprojekt ist schon im Gange: In diesem Jahr wird das denkmalgeschützte Hauptgebäude der Kölner Universität nach ursprünglichem Vorbild in Stand gesetzt.

Düsseldorf An der Heinrich-Heine-Uni wird vor allem auf dem Gelände der Düsseldorfer Uni-Klinik gebaut: Die Universitäts-Medizin erhält mit dem "Medizinischen Forschungszentrum II" ein neues Gebäude für Forschung und Lehre. Die Landesregierung stellt dafür 25 Millionen Euro bereit. Insgesamt fließen 338 Millionen Euro aus dem Medizinischen Modernisierungsprogramm für 14 Neubau- bzw. Modernisierungs- und Sanierungsprojekte an die Düsseldorfer Universitätsmedizin. Das Medizinische Forschungszentrum II ist ein erster Schritt zur Bündelung wissenschaftlicher und administrativer Einrichtungen der Medizinischen Fakultät in zentralen Gebäuden auf dem Campus des Universitätsklinikums. Im neuen Forschungsgebäude stehen 4400 Quadratmeter - davon 430 allein für Seminarflächen - zur Verfügung.

Niederrhein 80 Millionen Euro werden in den Ausbau des Campus Mönchengladbach der Hochschule Niederrhein investiert. 2019 soll an der Rheydter Straße eine Textilmaschinenhalle entstehen; außerdem wird die Spinnerei des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik nach der Grundsanierung ihrer denkmalgeschützten Maschinenhalle dorthin zurückziehen. Der Campus Mönchengladbach erhält zudem eine neue Wärmeversorgung: Dafür wird das bestehende Kesselhaus als Blockheizkraftwerk ausgebaut. Auch an die Studenten wird gedacht: Auf dem Areal zwischen Rheydter Straße, Webschulstraße und Richard-Wagner-Straße entsteht für sie ein Campus-Park. Zuletzt war außerdem eine Lernlandschaft mit moderner Medientechnik, Arbeitsplätzen sowie Lounges für die Studierenden geschaffen worden.

(RP)
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