Studenten-Leben Ritual mit Flirt-Faktor

Das Ritual ist so alt wie unser Kölner Campus. Angesichts von weniger als zehn Jahren, die seit dessen Gründung vergangen sind, klingt das erstmals nach nicht allzu tiefer Verwurzelung. Aber im Rheinland hat ja bekanntlich alles, was zweimal stattfindet, Tradition. Die Rede ist von den Einführungstagen, an denen wir neue Studenten mit der Stadt und deren Brauchtum vertraut machen. Und weil wir nun mal in Köln studieren, ist der Verlauf des letzten Abends vorbestimmt. Es geht dann immer zu einem Brauhaus direkt an der Domplatte, das nach Meinung einiger Kommilitonen das süffigste Kölsch ausschenkt und nach der Meinung anderer Mitstudenten zumindest trinkbar ist.

Dieser letzte Abend der Einführungswoche ist aus zwei Gründen besonders beliebt. Zum einen, weil sich die Campus-Leitung meist großzügig zeigt und den Deckel übernimmt. Zum anderen, weil wir älteren Semester in die Rolle der erfahrenen Studenten schlüpfen und es sich auf die Weise natürlich ganz gut flirten lässt. Für zwei Erstsemester kam der Abend trotz all seiner Verlockungen im vergangenen Jahr aber nicht infrage. Die Düsseldorfer und militanten Alt-Trinker mochten sich einfach nicht auf diesen für Köln typischen Ort einlassen und feierten lieber daheim am Bolker Stern. Im Laufe des Jahres sollten sie dann aber merken, dass ohne Inaugenscheinnahme der Brauhauskultur in Köln nicht viel zu gewinnen ist. In diesem Jahr sind sie selbstverständlich dabei.

(RP)
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