Bonn/Schwerte Soziales Engagement kann Studenten ein Stipendium sichern

Bonn/Schwerte · Längst nicht jeder kann sein Studium selbst finanzieren. WG-Zimmer, Krankenversicherung, Mensa-Essen und das Bier mit den Kommilitonen - all das will bezahlt werden. Ein Nebenjob kostet Zeit, die dann beim Lernen fehlt. Und wer die Studienförderung Bafög bekommt, startet mit Schulden ins Berufsleben - schließlich muss die Hälfte als zinsloses Darlehen zurückgezahlt werden. Eine Lösung können Stipendien sein. Sie werden von parteinahen, kirchlichen und privaten Stiftungen vergeben, das Geld brauchen Stipendiaten nicht zurückzuzahlen.

Bedingung für die Aufnahme in ein Förderprogramm sind aber oft vor allem gute Noten und nicht etwa die Bedürftigkeit der Bewerber. Nach Berechnungen der Stiftung Warentest hatten im Jahr 2011 nur etwa zwei Prozent aller Studenten ein Stipendium, ungeachtet dessen, dass viele der Eltern sie ohne weiteres finanziell unterstützen könnten.

Einige Organisationen haben sich des Problems angenommen und achten nicht nur auf die Noten. Die Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn erklärt zum Beispiel, ihr Ziel sei es, "begabten jungen Menschen unabhängig von den materiellen Möglichkeiten der Eltern durch Stipendien den Zugang zum Hochschulstudium zu ermöglichen". Die SPD-nahe Stiftung betrachtet etwa verstärkt das soziale Engagement der Bewerber. Es zählt also nicht, wie gut jemand in der Schule oder Uni ist, sondern ob er zum Beispiel im eigenen Sportverein oder in seiner Kirchengemeinde hilft. Ähnlich wählt das Evangelische Studienwerk Villigst in Schwerte aus. Dort wollen die Förderer denjenigen Studenten etwas zurückgeben, die etwas bewegen wollen.

Auch Wirtschaftsunternehmen fördern begabte Studenten. Dabei ist oft der Studiengang vorgeschrieben.

(EPD)
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