Hochschulen NRW Schlusslicht bei Studentenbetreuung durch Professoren

Köln · Im Ländervergleich schneidet Nordrhein-Westfalen schlecht ab – die Opposition beklagt unzureichende Betreuung der Studenten.

Oktober 2013: Probleme an der Düsseldorfer Uni zum Semesterstart
5 Bilder

Oktober 2013: Probleme an der Düsseldorfer Uni zum Semesterstart

5 Bilder

Im Ländervergleich schneidet Nordrhein-Westfalen schlecht ab — die Opposition beklagt unzureichende Betreuung der Studenten.

In Nordrhein-Westfalen kommen auf einen Professor so viele Studenten wie in keinem anderen Bundesland. Nach jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) für die Zeitschrift "Forschung & Lehre" betreute ein Professor im Jahr 2015 rund 89,6 Studierende an Universitäten und Hochschulen (ohne Fachhochschulen) — das ist das deutlich schlechteste Verhältnis im bundesweiten Vergleich. Auf 493.913 Studierende im Jahr 2015 kamen in NRW lediglich 5510 Universitätsprofessoren.

Die Betreuungsverhältnisse wurden erstmals auch in den Bundesländern erhoben. "Wir können aber mit Sicherheit sagen, dass das Betreuungsverhältnis in Nordrhein-Westfalen auch in den Jahren zuvor immer schlechter geworden ist", sagte Matthias Jaroch, der Sprecher der Zeitschrift. Am besten schneiden Thüringen und Bremen ab mit knapp 47 Studierenden pro Hochschullehrer, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (50). Hessen landet auf dem vorletzten Platz (71,2).

NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) wies die Kritik zurück. "Die Qualität der Lehre an den Hochschulen ist gewährleistet", sagte sie. Es würden nur so viele Studierende aufgenommen, "wie Lehrpersonal in ausreichender Zahl zur Verfügung steht".

Die Opposition sieht das anders. "Schon wieder ist unser Land in einem wichtigen Bereich Schlusslicht." Die Studenten bekämen das jeden Tag in ihrem Studium zu spüren, sagte der wissenschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, Stefan Berger.

(lnw/klik)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort