Münster Uni Münster entzieht acht Medizinern Doktortitel

Münster · Nach dem Bekanntwerden zahlreicher Plagiats-Verdachtsfälle an der Universität Münster hat die Hochschule Konsequenzen gezogen.

In acht Fällen sei Medizinern wegen Abschreibens ihr Doktortitel entzogen worden, sagte ein Universitäts-Sprecher. In 14 weiteren Fällen gab es eine Rüge für Mängel bei der wissenschaftlichen Arbeit. Einem Betreuer von Doktorarbeiten wurden nach dem Nachweis von zwei Plagiatsfällen Finanz- und Personalmittel bis auf die Grundausstattung gestrichen. Die Uni wirft dem Doktorvater "schweres wissenschaftliches Fehlverhalten" vor. Die Internetplattform Vroni-Plag hatte die Westfälische Wilhelms-Universität Münster vor knapp drei Jahren mit einer auffälligen Häufung von Verdachtsfällen konfrontiert. Jetzt sei die Aufarbeitung der Plagiatsfälle an der medizinischen Fakultät abgeschlossen, sagte der Sprecher. Die im Mai 2014 eingesetzte Untersuchungskommission habe alle Fälle untersucht und dem zuständigen Fachbereichsrat einen Vorschlag unterbreitet, sagte Sprecher Norbert Robers. Die Untersuchungskommission war auch mit externen Experten besetzt. Die Hochschule wollte mit diesem Schritt jeden Verdacht auf Befangenheit ausschließen.

Nach einer Reihe von Titel-Entzügen bei Prominenten wie den Politikern Karl-Theoder zu Guttenberg (CSU, Uni Bayreuth) im Jahr 2011 und Annette Schavan (CDU, Uni Düsseldorf) 2013 hatte Vroni-Plag die Uni Münster im Mai 2014 mit 23 Fällen aus der Medizin konfrontiert. Bereits im Mai 2013 entzog die Uni Münster zwei Juristen die Titel.

(dpa)
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